«Das Geld aus dem Kfw-Kredit soll schnellstmöglich fliessen», sagte ein Konzernsprecher der Lufthansa am Freitag. An anderer Stelle hiess es, die technische Umsetzung dürfte noch ein paar Tage dauern. Es handle sich ja auch um ein grosses Bankenkonsortium, sagte eine mit der Sache vertraute Person.

Der «Spiegel» hatte berichtet, dass die Regierung einen Teil der insgesamt neun Milliarden Euro unmittelbar zur Verfügung stelle. Demnach habe das Bundeswirtschaftsministerium mit der KfW bereits arrangiert, dass die vereinbarten drei Milliarden Euro Kredit ab sofort fliessen können. Die staatliche Förderbank kommentierte dies nicht, vom Ministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.[RELATED]

Die Aktionäre der Lufthansa hatten am Donnerstag auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung grünes Licht für das staatliche Rettungspaket gegeben. Es besteht aus bis zu drei Milliarden Euro Kredit der staatlichen Förderbank KfW, 5,7 Milliarden Euro an Stillen Einlagen des Bundes sowie einem rund 300 Millionen Euro schweren, 20-prozentigen Aktienpaket.

Die Airline verhandelt derzeit weiter mit den Gewerkschaften, um die Kosten zu senken. Mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat die Lufthansa sich bereits auf ein Sparpaket verständigt. Dieses umfasst einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von über einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023.

Die Gespräche mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und mit Verdi laufen weiter. In Verhandlungskreisen galt es als unklar, ob es noch im Laufe des Tages zu einer Einigung komme.

Möglicherweise werde am Wochenende weiterverhandelt. Die Piloten hatten Einsparungen in Gesamthöhe von 850 Millionen Euro bis Juni
2022 angeboten. (awp/sda/reu)