(Keystone-SDA) In Luzern sollen rund um den Bahnhof neue Car-Haltekanten entstehen. Nötig werden die Haltekanten, weil der Car-Parkplatz auf dem Inseli wegfällt. Dies haben die Stimmberechtigten bereits 2017 beschlossen. Im Sommer 2023 soll das Areal für eine Zwischennutzung freigegeben werden. Ein von den bürgerlichen Fraktionen mit einer dringlichen Motion geforderter Planungsbericht lehnte das Luzerner Stadtparlament am 22. Dezember ab.[RELATED]

FDP, Mitte und SVP waren aufgeschreckt, nachdem der Stadtrat Anfang November mitteilte, er wolle die Kurzzeit-Parkplätze vor dem Bahnhof zugunsten zweier Car-Halteplätze verschieben. Bevor die Stadt Tatsachen schaffe, wollten die Motionäre einen Bericht zu sämtlichen Haltekanten. Am Donnerstag diskutierte das Stadtparlament über die Motion. Der Stadtrat legte in seiner Antwort dar, dass es neben den bereits bekannten Haltekantenstandorte beim Bahnhof und bei der Schiffstation zwei weitere entlang des Inseliquais geben solle.

«Nicht die beste, aber eine pragmatische Lösung»
Mobilitätsdirektor Adrian Borgula (Grüne) sagte im Parlament, der Stadtrat komme mit den sechs Haltekanten den Bedürfnissen der Schifffahrtsgesellschaft und des KKL Luzern entgegen. Es sei in dem dicht genutzten Raum rund um den Bahnhof schwierig, Platz für eine zusätzliche Infrastruktur zu finden. Der Stadtrat habe die Chancen genutzt, die sich böten. Die bürgerlichen Fraktionen argwöhnten aber, dass der Stadtrat einfach nach der erstbesten Lösung gegriffen habe, um das Inseli «freizuschaufeln».  

Marco Baumann (FDP) sagte, Carhalteplätze seien keine einfache Verkehrsanordnung, welche der Stadtrat in Eigenregie beschliessen könne, sondern Teil des viel diskutierten Carregimes. Es gehe hier auch nicht nur um Cartouristen, sondern auch um Reisegruppen und Schulklassen. Gegen die Motion war auch Stefan Sägesser (GLP). Die vom Stadtrat präsentierte Lösung sei sicher nicht die beste, aber eine pragmatische. Trotz der engen Verhältnisse gebe es beim Bahnhof nun Carhaltekanten.