Der Tourismus wird nicht so schnell aus der vom Coronavirus geschlagenen Delle herauskommen. Nach dem zweiten Tourismusgipfel vom Sonntag herrscht aber Aufbruchstimmung.

Ohne negative Überraschungen dürfte es für den Tourismus weitere Lockerungen geben, wie Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), am Montag vor den Bundeshausmedien sagte. Er stellte einen entsprechenden Bundesratsentscheid für Mittwoch in Aussicht.

Im Beherbergungssektor sei die Wertschöpfung indessen um 90 und in der Gastronomie um 80 Prozent eingebrochen, sagte er weiter. Nach Schätzungen der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF dürfte der Einbruch im laufenden Jahr 30 Prozent betragen.

Grenzöffnung und sauberes Image wichtig für Schweizer Tourismus
Die Erholung werde dauern, denn sie hänge auch von weichen Faktoren wie der Reiselust ab, sagte Jakob. Wichtig sei nebst dem Binnentourismus die Grenzöffnung zu den Nachbarländern am 15. Juni. Namentlich die Deutschen stellten nach den Inländern die wichtigste Touristenkategorie dar, sie seien ein wichtiger Quellmarkt. «Der Konkurrenzkampf  wird gross werden um die Touristen in diesem Sommer», sagte Eric Jakob im Bezug auf die aktuelle touristische Lage in Europa. [RELATED]

Vielumworben sind indessen die Inländerinnen und Inländer. Mit den gesprochenen Geldern soll diesen Sommer vor allem der Binnentourismus angekurbelt werden. Laut Jakob sollen sich die an der Sondersession der eidgenössischen Räte gesprochenen Hilfen für den Tourismus primär auf nachhaltige Angebote fokussieren. Zudem sollen sie auch an die Bedingung preisgünstiger Angebote geknüpft werden, damit alle Bevölkerungsschichten davon profitieren können, trotz dem «Hochpreisland Schweiz», so Jakob. 

Im Allgemeinen gelte jetzt die Devise: Die Angst, herauszugehen, ist unbegründet. Weiter hielt Jakob fest, die etwas langweilige Sauberkeit der Schweiz sei nun auf internationaler Ebene zu einem Trumpf geworden. (sda htr)