45 Prozent der Bündnerinnen und Bündner sind gegen Olympische Winterspiele in ihrem Kanton, 42 Prozent dafür. 13 Prozent sind unentschlossen, oder die Spiele interessieren sie schlicht nicht. Zu diesen Ergebnissen kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage bei 1000 zufällig ausgewählten stimmberechtigten Personen.

Eine Ende November publizierte Umfrage hatte noch ein Patt zwischen Befürwortern und Gegner der Spiele ergeben. Insgesamt haben sich die Gewichte jedoch kaum verschoben, das Rennen bleibt bis zum Abstimmungstermin vom 3. März offen, zumal die Unschärfe bei den Befragungen bei 3 Prozent liegt.

Auch die zweite repräsentative Umfrage führte das Meinungsforschungsinstitut Demoscope im Auftrag des «Regionaljournals Graubünden» von Radio SRF, von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha und der Tageszeitung «Die Südostschweiz» durch.

Skeptische Frauen
Die aktuelle Befragung ergab, dass Frauen mit einem Nein-Anteil von fast 50 Prozent nach wie vor kritischer eingestellt sind als Männer. Unverändert ist das Bild beim Alter: Jüngere neigen eher zum einem Ja zu Olympia 2022 als Ältere.

In den Regionen gab es im Vergleich zur ersten Umfrage mehrere Verschiebungen.Im Prättigau und in der Landschaft Davos, wo ein Olympia-Dorf hingestellt werden soll, überflügelten die Befürworter der Spiele die bei der letzten Umfrage stärkere Gegnerschaft.

Spiele zu teuer
Dafür ist der komfortable Vorsprung der Befürworter im Engadin auf einige Prozentpunkte geschrumpft. Gegen die Spiele sprachen sich die Befragten im Bündner Oberland (Surselva) aus, nachdem bei der ersten Umfrage ein Patt herausgeschaut hatte. Satte Ja-Mehrheiten gab es zum zweiten Mal in den Südtälern.

Die Diskussionen der letzten Wochen über Kosten und Defizite lösten bei den Stimmberechtigten offenbar Verunsicherung aus. Jedenfalls befürchten 57 Prozent der Befragten, dass die Spiele zu teuer würden. Deutlich gestiegen, von 39 auf53 Prozent, ist die Zahl jener, die sich von Olympischen Winterspielen Impulse für die Wirtschaft versprechen. (npa/sda)