Wie die jurassische Regierung am Montag mitteilte, kann der Kanton durch die Vergabe der Buslinien an Postauto pro Jahr vier Millionen Franken einsparen. Gleichzeitig würden die Verkehrsdienstleistungen um sieben Prozent gesteigert. Das Ziel der Ausschreibung sei damit erreicht.

Die Ausschreibung war im Frühjahr 2017 im Zuge des Skandals um überhöhte Subventionen für Postauto angekündigt worden. Die jurassische Kantonsregierung hatte sich damals weder mit den Kosten noch mit der Qualität des Angebots der Post-Tochter zufrieden gezeigt.

Am Montag erhielt Postauto nun gleich auch den Zuschlag für jene Linien, die bisher von den Jurabahnen (CJ) betrieben wurden. Für Postauto hatten sich neben dem Kanton Jura auch der bei einzelnen Linien direkt betroffene Kanton Bern und das Bundesamt für Verkehr ausgesprochen. Postauto soll für die 39 Buslinien ab 2021 eine Konzession für zehn Jahre erhalten.

Die Ausschreibung der Buslinie hatte bei den Buschauffeuren und in Gewerkschaftskreisen für grosse Aufregung und heftige Kritik gesorgt. Befürchtet wurde namentlich Lohndumping, weil auch ein französisches Unternehmen ein Angebot einreichte.

Gewerkschaften erleichtert
Syndicom zeigte sich am Montag erleichtert. Nun seien Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen gesichert, heisst es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Postauto verfüge als einziges Unternehmen, das sich an der Ausschreibung beteiligt haben, über einen Gesamtarbeitsvertrag.

Erleichtert ist auch Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV. Allerdings hätten die CJ nun für ihre Busfahrer mit ihren im Kanton Bern verbleibenden Buslinien nicht mehr genug Arbeit. Immerhin bestehe im Fall eines Stellenverlusts eine Garantie für eine Übernahme durch Postauto. (sda)