Die SBB räumten zugleich ein, dass das Reservationssystem Mängel aufweise und verbessert werden müsse. Ein neues Programm soll den Angaben zufolge auf die Saison 2023 eingeführt werden.

Der VCS und pro Velo Schweiz hatten Anfang September zusammen mit weiteren Organisationen eine Petition mit über 54'000 Unterschriften für die Abschaffung der seit Ende März geltenden Reservationspflicht eingereicht. Sie argumentierten, dass eine solche die Velomitnahme im Zug teurer und komplizierter mache. Im Sommer hatte es zudem Kritik gegeben am Mangel an Platz für Fahrräder.

Der Bahnbetreiber kündigte nun an, ab der Saison 2022 bis 2025 über 400 zusätzliche Veloplätze in den Fernverkehrszügen schaffen zu wollen. Dafür sollen Wagen zweier Flotten umgebaut werden. Durch den Lötschbergtunnel ins Wallis werden in der kommenden Velosaison durch angepassten Rollmaterialeinsatz auf einigen stark von Velofahrenden nachgefragten Zügen jeweils sieben bis neun zusätzliche Plätze geschaffen.

Die SBB prüfen zudem den Umbau weiterer Flotten und berücksichtigen bei neuen Flottenbeschaffungen laut eigenen Angaben die steigende Nachfrage an Veloplätzen.

In der vergangenen Velosaison 2021 sahen sich die SBB mit einem «noch nie dagewesenen Veloboom» konfrontiert. Im Vergleich zum Vor-Coronajahr reisten allein in den SBB-Zügen in Richtung Tessin 17 Prozent mehr Velofahrende. Die Bahn verkaufte gegenüber dem Vorjahr sieben Prozent mehr Velotageskarten und sechs Prozent mehr Velopässe. Rekordtag war der 18. Juli mit insgesamt 2537 Reservationen. Die SBB bauten die Kapazitäten beim Veloselbstverlad teilweise aus und setzten zusätzliches Personal ein. (sda)