Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 7 Prozent, wie die Stiftung des Schlosses Chillon (Fondation du Château de Chillon) am Dienstag mitteilte. Die Besucherzahl liege das dritte Jahr in Folge bei über 400'000.

Mit einem Anteil von 22 Prozent kommen die meisten Besucher nach wie vor aus der Schweiz. Danach folgen Gäste aus China (15 Prozent), den USA (12 Prozent), Frankreich (6,5 Prozent) und Südkorea (4 Prozent).

Neue Strategie
Mit neuen Angeboten versucht die Stiftung, weitere Besuchergruppen zu erreichen. Seit 2019 werden demnach die an die Kasse verteilten schriftlichen Besucherinformationen auch in Arabisch, Hebräisch und Thai angeboten. Somit liegen diese inzwischen in insgesamt 17 Sprachen vor.

Die Audioführung gibt es in neun Sprachen, seit 2019 auch in Koreanisch. Die Zahl der Führungen stieg von 2688 im Jahr 2018 auf 3257 im vergangenen Jahr.

Fast selbsttragend
Den Grundstein für den Erfolg bei den Besucherzahlen habe die neue Vermarktungsstrategie seit der Gründung der Fondation du Château de Chillon gelegt, zeigt sich die Stiftung im Communiqué überzeugt.
Die private Organisation ist seit 2002 für die Verwaltung des historischen Bauwerks zuständig. Dies ermögliche ein dynamischeres Marketing.

Die Stiftung des Schlosses Chillon erzielt über 90 Prozent seiner Einnahmen durch eigene Aktivitäten. 65 Prozent stammen aus den Eintrittsgeldern. Nur 5 Prozent der Einnahmen sind Subventionen für
Restaurierungs- und Unterhaltsarbeiten am Gebäude.

Wechselhafte Geschichte
Das Wasserschloss auf einer Felseninsel am Genfersee wurde 1150 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit kontrollierten die Grafen von Savoyen den Durchgang zwischen See und Bergen.

Der Felsen von Chillon war aber bereits während der Bronzezeit bewohnt, wie archäologische Grabungen ergaben. Die ältesten noch heute sichtbaren Bebauungen im inneren Burgbezirk einschliesslich des Hauptturms stammen aus dem 11. Jahrhundert.

Im 16. Jahrhundert eroberten die Berner das Schloss. Nach der Waadtländer Revolution von 1798 mussten die Deutschschweizer Chillon verlassen. Seit der Gründung des Kantons Waadt 1803 befindet sich das Schloss in kantonalem Besitz. (sda)