Bereits seit Herbst 2020 ist die Reisebranche vom Parlament als Härtefallsektor anerkannt. Einige wenige Kantone zahlten die Härtefallhilfen in den vergangenen Monaten zielgerichtet aus, wie die Taskforce der Reisebranche am Dienstag mitteilte. In den meisten Kantonen sind demnach noch keine Härtefallgelder geflossen.

In vielen Kantonen sollen seriös arbeitende Reisebüros, welche die Liquidität in der Firma gelassen haben, nicht unterstützt werden. Als Begründung muss gemäss Taskforce herhalten, dass keine unmittelbare Geschäftsaufgabe droht.

Das verzerre den Wettbewerb, klagt das Gremium. Es entbehre jeder Logik und stehe diametral dem Willen des Bundes entgegen, gesunde Unternehmen zu unterstützen und keine Strukturerhaltung zu betreiben. Die auf die Liquidität gestützten Hilfeleistungen der Kanton seien damit systematisch völlig falsch.

Bei einem grossen Teil der Liquidität handelt es sich um Kundenvorauszahlungen oder stehengelassene Guthaben für auf 2021 umgebuchte Reisen. Diese Liquidität ist damit Fremdkapital und die Reisebüros müssen sie treuhänderisch verwalten. Mieten oder Löhne dürften sie damit nicht bezahlen, schreibt die Taskforce.

Nehmen die Kantone keine Anpassungen vor, würden viele Reisebüros ihre Reserven schützen etwa durch eine Liquidierung und die Neugründung, sobald das Geschäft wieder anzieht, heisst es weiter. Somit würden Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. (sda og)