(Keystone-SDA)  Die Strecke des Bernina Express ist die höchstgelegene ganzjährig betriebene Bahnverbindung über die Alpen, wie die Rhätische Bahn (RhB) anlässlich des 50-jährigen Jubiläums mitteilte. Von Chur geht es über historische Viadukte vorbei an den Gletschern des Engadins bis ins Bündner Südtal Puschlav und weiter ins norditalienische Tirano.

Knapp viereinhalb Stunden dauert die Reise im Panoramawagen. Strecke und Linienführung sind dabei unbestritten spektakulär. 2008 erhielt die Strecke das Unesco Welterbe Label - als erst dritte Bahnstrecke weltweit. Neben dem Glacier Express ist der Bernina Express heute das Aushängeschild der Rhätischen Bahn und ein wichtiger Umsatzlieferant.

Am Anfang stand ein Misserfolg
Dabei begann alles mit einem Misserfolg. Die RhB wollte Zürich und die Ostschweiz via Graubünden mit Mailand verbinden. Die Zusammenarbeit mit Italien kam zustande, doch die Verbindung «funktionierte» nicht: Die Fahrt von Tirano nach Mailand stiess auf keine Nachfrage. Die Reise durch das Albulatal und über den Berninapass hingegen erfreute sich rasch immer grösserer Beliebtheit. Seit dem Fahrplanwechsel vom 3. Juni 1973 wurde die Tagesverbindung als eigenständiger Zug mit dem Produktnamen Bernina Express geführt. Die RhB begann, diesen Panoramazug zu vermarkten.

Werbung war verpönt
Die Vermarktung entsprach einem Kulturwandel, denn Werbung zu machen, war bei der RhB damals verpönt. Nicht nur innerhalb des Bahnunternehmens gab es kritische Stimmen. Viele Tourismus-Fachleute beobachteten die Anfänge des Bernina Express eher skeptisch oder belächelten die Initiative der RhB. Andere fürchteten, die Bahn würde Graubünden Gäste wegnehmen und nach Italien bringen.

Das Gegenteil passierte. Der Bernina Express wurde zu einer der bekanntesten Tourismus-Marken der Schweiz und zieht Touristen und Bahnfans aus der ganzen Welt an. Jedes Jahr reist etwa eine Viertelmillion Fahrgäste aus der ganzen Welt im roten Zug mit den grossen Fenstern. Insgesamt waren es seit 1973 etwa 10 Millionen.

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