Das international tätige Schweizer Beratungsunternehmen Grischconsulta aus Maienfeld hat aktuelle Preisvergleiche von vier grossen Skigebieten in Österreich (Sölden, Ischgl, Ski Arlberg, Kitzbühel) und der Schweiz (Arosa/Lenzerheide, Engadin St. Moritz, Verbier, Davos/Klosters) durchgeführt. Verglichen wurden dabei die Höchstpreise von 1-Tages- und 6-Tageskarten in der Hauptsaison, die Best-Preise von 1-Tages- und 6-Tageskarten in der Nebensaison sowie die regulären Preise für Winter-Saisonkarten. Berücksichtigt wurden jeweils die Tarife für Erwachsene in Schweizer Franken zum Euro-Wechselkurs von 1.17 Franken.

Aus der Analyse geht hervor, was bereits andere Untersuchungen andeuteten: Die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und Österreich haben sich in den betrachteten Kategorien stark reduziert oder gar aufgelöst. Auffällig sei zudem die Veränderung bei den Tarifen während der Nebensaison. So liege der Durchschnittspreis für eine Tageskarte in der Nebensaison zum Best-Preis in der Schweiz bei 45.35 Franken und damit mehr als 17 Prozent tiefer als in Österreich (54.90 Franken). Die 6-Tageskarte koste derweil in der Nebensaison knapp 8 Prozent weniger als in den österreichischen Gebieten (245.50 Franken zu 266.75 Franken).

Zeitpunkt für Ticketkauf in der Schweiz entscheidend
Aber auch in der Hauptsaison gibt es laut der Studie erhebliche Annäherungen beim Preisniveau. So seien die Schweizer Tarife (Höchstpreise) für eine Tageskarte im Durchschnitt noch rund 13 Prozent teurer als in Österreich (72 Franken zu 62.60 Franken). Jedoch seien die Preise je nach Wochentag, Frequentierung des Skigebietes oder Verfügbarkeit an Tickets in den betrachteten Schweizer Gross-Skigebieten deutlich tiefer als die durchschnittlichen 72 Franken. Bei den 6-Tagesskipässen während der Hauptsaison liegen die Preise in der Schweiz noch um ca. 5 Prozent oder 18.30 Franken höher als in Österreich (344.75 Franken zu 326.45 Franken). Es handelt sich dabei jeweils um Höchstpreise.

Nach wie vor grösser sei die Differenz bei den regulären Preisen für Winter-Saisonkarten, steht in der Medienmitteilung von Grischconsulta. Durchschnittlich koste das Saisonabo in den vier untersuchten Schweizer Skigebieten rund 33 Prozent mehr als in den vier ausgewählten Gebieten in Österreich (1269.50 Franken zu 845.60 Franken). Habe man sich jedoch bei den zahlreichen Vorverkaufsaktionen wie zum Beispiel in Saas Fee (233 Franken), im Berner Oberland (666 Franken) oder in Andermatt / Sedrun (777 Franken) eine Winter-Saisonkarte gesichert, verändere sich auch in dieser Ticketkategorie der Preisnachteil im Vergleich zu Österreich zu einem Preisvorteil für die Schweizer Gebiete.

Mehr Dynamic Pricing und Rabattaktionen in der Schweiz
Ein wesentlicher Grund für die Verschmelzung der Preisniveaus liege vorwiegend in den dynamischen Preisgestaltungsmodellen und Rabattaktionen, wie sie von Schweizer Bergbahnen auf die Wintersaison 2017/18 zahlreich implementiert wurden, resümiert Grischconsulta. Neu beeinflussen Faktoren wie der Buchungszeitpunkt, die Wetterbedingungen, die Frequentierung des Skigebietes, regionale Verbünde und Kombipackages mit Hotelübernachtung den Preis eines Skitickets.

Ähnliche Aktionen seien in österreichischen Skigebieten bis jetzt kaum oder nur selten zu beobachten. In den von Grischconsulta untersuchten Gebieten biete einzig Kitzbühel spezielle Ermässigungen (z.B. Ladies-/Mens-Day) zu den sonst starren Preismodellen an. Gleichzeitig hätten die Skigebiete in Österreich auf die Inflation im Euroraum reagiert und ihre Ticketpreise auf die kommende Wintersaison hin deutlich erhöht. Die gegenteilige Verschiebung der Preisniveaus habe dazu geführt, dass es im Winter 2017/18 zwischen der Schweiz und Österreich kaum noch Preisunterschiede im Skiticket-Markt mehr gibt. Es gelte abzuwarten, wie sich die Preise über die kommende Wintersaison hinaus weiterentwickeln werden, heisst es abschliessend in der Medienmitteilung von Grischconsulta. (htr/og)