St.Gallen-Bodensee Tourismus und das Textilland Ostschweiz engagieren sich für eine Verstärkung der Sichtbarkeit des Bignik-Kunstwerks unter dem Jahr. Am Donnerstag, 23. und Freitag, 24. Mai vernäht das Team der lokalen Tourismusorganisation rötliche und weissliche Tücher zu Bignik-Modulen für das diesjährige Wachstum des Riesentuches. Zudem lanciert der Tourismus in Zusammenarbeit mit den Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin sowie der Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee ein neues Angebot, das Gäste und Einheimische mit dem Ostschweizer Langzeitprojekt in Verbindung bringen soll.

Am Donnerstag und Freitag, 23. und 24. Mai, ab jeweils 10 Uhr nähen Mitarbeitende von St.Gallen-Bodensee Tourismus an fünf ambulanten Nähtischen textile Module für das Ostschweizer Picknicktuch «Bignik». Spontane Näherinnen und Näher sind herzlich willkommen. Am Freitagmittag wird auch der Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer persönlich anwesend sein. Unterstützt wird das Nähteam von fachkundigen Näherinnen und Nähern aus dem Bignik-Stab. «Wir freuen uns über jede Unterstützung aus der Bevölkerung beim Nähen dieser Module. Gleichzeitig vermitteln wir aktiv die Vision des Bignik-Projekts», sagt Thomas Kirchhofer. Auch die Künstlerbrüder Riklin sind vor Ort.

Spezielles Angebot für Gäste
Das gemeinsame Nähen ist jedoch nicht nur für das Tuchwachstum. St.Gallen-Bodensee Tourismus entwickelte in Zusammenarbeit mit der Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee und den Riklin-Brüdern ein neuartiges Angebot für Gäste in St.Gallen. Die im Mai genähten Module sollen für Gäste und Einheimische als «Smallnik» zur Verfügung stehen. Dafür müssen diese Tücher aber von der Partizipation vorgängig befreit werden. «Wir leisten als St.Gallen-Bodensee Tourismus und Textilland Ostschweiz die Vorarbeit, indem wir die Tücher zusammennähen. Unsere Gäste und die einheimische Bevölkerung können so einzelne Tuchmodule spontan ausleihen und ein «Smallnik» in der Stadt geniessen», so Kirchhofer weiter.

Das jährlich wachsende Bignik-Tuch kann man nicht ausleihen. Man kann lediglich Teil der Bignik-Vision werden, indem man selber Hand anlegt und neue Tuchmodule herstellt. «Die entstandenen Tuchmodule können daraufhin einmal im Rahmen eines eigenen Projekts als «Mini-Bignik» oder «Smallnik» verwendet werden. So fördern wir das Wachstum des Tuches», sagen die Riklins. Anschliessend fliessen alle genähten Tuchmodule in den Gesamtbestand von Bignik ein und werden im grossen Tuch integriert. (htr)

Das Projekt Bignik
Die Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee hat Bignik von den Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin im Rahmen von «Region als Bühne» initiiert und beschreitet mit dem wachsenden Kunstwerk einen anderen Weg, um die Identität und Wahrnehmung der Region zwischen Säntis und Bodensee zu prägen. Sie setzt dabei bei all jenen an, die in der Region leben und arbeiten. Pro Einwohner ein Tuch: «Gemeinsam ein riesiges Picknick-Tuch für die ganze Bevölkerung erschaffen, das so gross ist wie 100 Fussballfelder, bestehend aus 287'054 Tüchern, exakt so viele wie die Einwohnerzahl der Region.» So lautet seit sieben Jahren die Vision der Riklin-Brüder vom St.Galler Atelier für Sonderaufgaben, welche die Idee und das Konzept zum Bignik-Projekt hatten. Bis heute sind rund 6% der Vision erreicht. Bignik ist eine künstlerische Intervention, die aus den lokal vorhandenen Ressourcen des «Textilland Ostschweiz» schöpft und an der breite Teile der Bevölkerung massgeblich beteiligt sind. Bignik ist der Versuch, eine einzigartige gemeinschaftliche Tradition für die Region zu schaffen. Eine Plattform für Begegnungen und Geschichten. Bis jetzt sind über tausend Menschen am Entstehungsprozess beteiligt. Bignik braucht Jahr für Jahr mehr Strategie, Logistik und Menschen, die an der Vision «Pro Einwohner ein Tuch» mithelfen. Sie sammeln, unterstützen, nähen seit Monaten – und tragen so die Projekt-Vision weiter. Ziel ist es, dass Bignik jährlich weiterwächst und jeweils im Frühsommer öffentlich zum Picknick eingeladen wird. Die Fertigstellung und Erfüllung der Bignik-Vision wird voraussichtlich bis 2048 erfolgen.