Das zeigt eine Studie, die am Dienstag am «Branchentalk Tourismus» auf dem Harder bei Interlaken von der Hochschule Luzern gemeinsam mit schweizeraktien.net vorgestellt wurde. Dabei hat Philipp Lütolf von der Hochschule Luzern in der Studie untersucht, wie sich das Geschäft von rund fünfzig Schweizer Bergbahnen entwickelt hat.

In den letzten Jahren belasteten unter anderem späte Wintereinbrüche, warme Temperaturen und die zunehmende Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten das Wintersportgeschäft.

Belastung durch starken Franken
Die Schweizer Bergbahnen hatten dabei noch mehr als ihre Konkurrenten in Österreich und Frankreich mit einem Einbruch der Ersteintritte zu kämpfen. Diese sogenannten Skierdays geben die Anzahl der Personen an, die im Winter eine Bahn an einem Tag mindestens einmal nutzten.

Es sei offensichtlich, dass die seit 2008/2009 kontinuierliche Aufwertung des Schweizer Frankens dazu geführt habe, dass die Schweiz nicht mehr mit den Nachbarländern mithalten könne, heisst es in der Studie. Im Vergleich mit dem durchschnittlichen Ertrag der letzten fünf Jahren ging der Ertrag um 8 Prozent zurück.Verglichen mit den vergangenen zehn Jahren beläuft sich der Rückgang gar auf 14 Prozent.

Wallis profitierte
Allerdings litten nicht alle Regionen gleich stark. Insbesondere dem Wallis gelang es, den anderen Regionen Kunden abzujagen. Grund dafür ist der Ruf der Schneesicherheit dank den hoch gelegenen Destinationen sowie das im letzten Jahr lancierte Tiefpreisangebot.Der Walliser Ferienort Saas-Fee hatte mit einer Crowdfunding-Aktion Ski-Saisonabos für 222 Franken verkauft.

Nun versuchen die Berner Oberländer mit dem 666 Franken teuren Top4-Saisonoabo (Adelboden/Lenk, Jungfrauregion, Gstaad,Hasliberg/Meiringen) dagegenzuhalten. Und auch in den Waadtländer/Freiburger und Unterwalliser Alpen kann man für 379 Franken in 25 Destinationen vergünstigt Ski fahren.

Hoffnung dank erstarktem Euro
Für die Zukunft zeichnet die Studie ein zuversichtliches Bild.Hoffnung für die nächsten Jahre können die Bergbahnbetreiber aus dem leicht erstarkten Euro schöpfen sowie aus der Tatsache, dass «die meteorologischen Bedingungen gegenüber den letzten zwei bis drei Jahren fast nicht mehr schlechter werden können.»

Gut entwickelt hat sich im Gegensatz zum Winter das Ausflugsgeschäft im Sommer, insbesondere mit Gästen aus Asien. Am stärksten hätten davon die Region Interlaken mit den Jungfrau- und Schilthornbahnen sowie die Region Luzern mit den Pilatus-, Rigi- und Titlisbahnen profitiert, bilanziert die Studie. Ebenfalls stark im Geschäft mit asiatischen Gästen ist Zermatt mit der Gornergratbahn und mit Ausflügen auf das Kleine Matterhorn. (sda/awp/npa)