Die Weihnachtstage und das anschliessende Wochenende brachten zahlreiche Gäste in das Engadin und die Bündner Südtäler, eine Überfüllung blieb aber aus. Dies ergab eine Blitzumfrage der Taskforce «Corona II Engadin» bei Anbietern des Tourismus und der Gesundheitsversorgung.

Nachdem die Wochen vor den Festtagen sehr gut begonnen hätten, liegen die Buchungsrückgänge in den Hotels für Weihnachten und die Altjahreswoche je nach Hotelbetrieb zwischen 25 und 70 Prozent. Ähnlich gut ausgelastet wie im Vorjahr seien dagegen die Ferienwohnungen, so die Taskforce, die  im vergangenen November von der Destinationsorganisation Engadin St. Moritz (ESTM) sowie Vertretern der touristischen Leistungsträgern und der Gesundheitsversorgung der Region Maloja ins Leben gerufen wurde.

Schutzkonzepte funktionieren
Die Bergbahnen verzeichneten seit dem 19. Dezember bis am Sonntag insgesamt rund 40 Prozent weniger Ersteintritte als im Vorjahr. Der Verkauf von Tageskarten musste einzig am 26. Dezember für die Region Corviglia kurzfristig ausgesetzt werden. Insgesamt blieb aber auch dieser Tag 10 Prozent unter der für diesen Winter festgelegten Höchstmarke, wie die Auswertungen weiter zeigen.

Die Behörden nahmen täglich mehrere Kontrollen der Schutzkonzepte von verschiedenen Bergbahnen vor. Dabei habe sich gezeigt, dass die Konzepte von den Bahnbetreibern konsequent umgesetzt wurden, gut funktionieren und von den Gästen sehr gut angenommen worden sind. Die Bergbahnen würden zahlreiche zusätzliche Mitarbeitende einsetzen, um die Gäste auf die Vorschriften hinzuweisen und zu informieren.[RELATED]

Markant weniger Skiunfälle
Mit dem geringeren Gästeaufkommen in den Schneesportregionen liegen auch die Unfallzahlen tiefer als im Vorjahr. Bei den SOS-Diensten der Bergbahnen ging die Zahl der behandelten Unfälle auf die Hälfte zurück. Auch die Spitäler der Region würden von weniger Sportverletzten als im Vorjahr berichten. Die regionalen Spitäler und die Klinik Gut in St. Moritz konnten die anfallenden Verletzungen gut bewältigen.

Auffällig ist die hohe Zahl an Skifahrenden, die sich wegen Kälteproblemen an die SOS-Dienste wenden. Die Schönwettertage mit Bise-Tendenz brachten kalte Temperaturen, die den Gästen insbesondere deshalb zu schaffen machten, weil sie sich wegen der geschlossenen Bergrestaurants nirgends aufwärmen konnten. Besonders Kinder hätten unter den Folgen der Kälte gelitten, heisst es weiter.

Beliebt seien die Langlaufangebote: Auf dem weit verzweigten Loipennetz in den Haupttälern und den zahlreichen Seitentälern seien sehr viele Läuferinnen und Läufer unterwegs und die Langlaufschulen und -vermietungen würden sehr hohen Zuspruch aufweisen. Zahlreiche Gäste hätten auch die Spazier- und Winterwanderwege genutzt. (htr)