Die Treibstoffpreise waren schon vor der Ukrainekrise stark am Steigen. Mit Ausbruch des Krieges haben sie nun aber neue Mehrjahreshochs erreicht. Das Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt bis zu 118,20 Dollar und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2013. Die Sorte WTI verteuerte sich sogar auf den höchsten Stand seit 2008. «Und wir erwarten nicht, dass der Preis schnell wieder sinkt», sagte Swiss-CEO Dieter Vranckx an der Medienkonferenz zum Geschäftsergebnis am Donnerstag.

Reisende müssen sich deshalb auf höhere Ticketpreise einstellen. Um die finanziellen Ziele zu erreichen, seien Anpassungen bei den Preisen notwendig, sagte Finanzchef Markus Binkert. Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour betonte allerdings, dass das nicht grundsätzlich heisse, dass alle Tickets teurer würden. Es gebe zum Beispiel weiterhin Promotionen oder Aktionen, bei denen man sehr günstige Preise finde - wie auch schon vorher.

Auch der Mutterkonzern der Swiss, die Lufthansa, stimmt ihre Kunden auf steigende Ticketpreise ein. Wichtige Treiber seien der Ölpreis sowie steigende Gebühren an Flughäfen und bei den Flugsicherungen, sagte Finanzchef Remco Steenbergen am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Frankfurt. Man rechne aber damit, dass Konkurrenten stärker getroffen würden als die Lufthansa.

Swiss schreibt immer noch tiefrote Zahlen
Die Swiss hat auch im zweiten Jahr der Coronapandemie wieder einen grossen Verlust eingefahren. Allerdings fiel dieser deutlich geringer aus als im Jahr davor. Und auch der Umsatz nahm stark zu.

Im vergangenen Jahr schrieb die Swiss einen Umsatz von 2,1 Milliarden Franken. Das entspricht gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 einer Steigerung um knapp 14 Prozent, wie die Fluggesellschaft am Donnerstag mitteilte. Von den Zahlen, die man vor der Krise kannte, ist man aber noch meilenweit entfernt: 2019 hatte die Airline einen Umsatz von 5,3 Milliarden Franken geschrieben.

Im dritten Quartal 2021 hatte das Unternehmen erstmals seit Beginn der Pandemie wieder einen kleinen Gewinn ausgewiesen. Diesen Trend konnte die Swiss allerdings im vierten Quartal saisonbedingt nicht fortsetzen und verbuchte einen Quartalsverlust von 36,6 Millionen Franken.

In diesem Jahr lägen nun die Schwerpunkte darauf, die Kapazitäten im Vergleich zu 2019 auf bis zu 80 Prozent zu steigern und die Stabilität des Flugplans zu erhöhen, wird Swiss-Chef Dieter Vranckx in der Mitteilung zitiert. (sda/stü)

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