Am 29. Juni wird das frisch renovierte Tourist Center in Adelboden eröffnet. Neu sind aber nicht nur die Räume für TC-Mitarbeitende und Gäste. In den oberen Stockwerken sind unter der Marke «MountainLAB» Coworking-Arbeitsplätze integriert, die ab sofort von Einheimischen und Gästen gemietet werden können. Zur Ausstattung gehören unter anderem moderne Videokonferenz- und Präsentationsinfrastruktur von Cisco und ein schnelles Glasfasernetz. Mit Blick auf Lohner und Engstligenfälle können digitale Nomaden ihrer Tätigkeit in einem inspirierenden Umfeld nachgehen und gleichzeitig von der Nähe zur Natur und einem umfassenden Freizeitangebot profitieren, schreibt die TALK (Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg) AG in einer Mitteilung. 

TALK AG
Die TALK (Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg) AG ist eine der sechs Destinationen im Kanton Bern und verantwortlich für Tourismusentwicklung, Marketing und Verkauf sowie Gästeinformation. Mit über 1.8 Millionen Logiernächten ist sie eine bedeutende alpine Destination der Schweiz.

Als eine der ersten Destinationen setze Adelboden-Lenk-Kandersteg damit die Ergebnisse des NRP (Neue Regionalpolitik für Berggebiete) zum Tourist Office 3.0, der Gästeinformation- und -betreuung systematisch und integriert im digitalen Zeitalter um. «Die Bedürfnisse der Gäste ändern sich», so Urs Pfenninger, Direktor der Tourismusdestination Adelboden- Lenk-Kandersteg (TALK AG). «Ihre Aufenthaltsdauer wird immer kürzer. Angebote, die sie Arbeit und Freizeit verbinden lassen, sind darum heute ein Must». Gleichzeitig könne mit dem zukunftsweisenden Projekt zur Verbesserung der Jahresauslastung beigetragen werden.

Gemeinsam mit lokalen Partnern hat Urs Pfenninger darum nach Möglichkeiten gesucht und gefunden. «Wir können unseren Gästen nun individuelle Co-Living-Packages schnüren, die je nach Bedürfnis Übernachtung, Arbeitsplatz und reichhaltige Freizeitaktivitäten wie Skifahren, Bike- oder Wandertouren beinhalten. Dabei können neben Coworking-Plätzen im Tourist Center auch externe aussergewöhnliche und attraktive Räume für Workshops, Tagungen, und Seminare gebucht werden. So können unsere Gäste in Zukunft beispielsweise das Kino, eine Bar, experimentelle Gewerberäume oder perfekt ausgestattete Sitzungszimmer auf dem Hausberg Tschentenalp aus einer Hand buchen», erklärt der Tourismusdirektor. «Noch ist das Angebot überschaubar. Sobald wir aber erste Erfahrungen gemacht haben, werden wir das ausbauen», fügt er an.

Vom Dorf fürs Dorf
Das neue Angebot richtet sich aber nicht nur an externe Personen, die tages-, wochen-, oder monatsweise im Lohnerdorf leben und arbeiten möchten, sondern auch an hiesige. «Die Abwanderung aus den Bergregionen betrifft auch Adelboden», so Pfenninger weiter. «Mit den neuen Büroräumen haben wir ein Angebot geschaffen, das dieser Entwicklung entgegenhält.» Nun können sich Adelbodner, die ansonsten im Homeoffice arbeiten, ihren Platz im MountainLAB einrichten. Im Gegensatz zu permanenten Arbeitsplätzen lassen sich diese auch tageweise mieten.

«Der Austausch mit anderen beflügelt die Kreativität, biete eine wertvolle Networkingplattform und schaffe konkrete Geschäftsgelegenheiten», betont Rafael Enzler, Partner bei gutundgut und Mit-Initiator des MountainLAB in Adelboden. Er arbeitet mit seinem Team in Zürich ebenfalls in einem Coworking-Büro und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Warum sollte dieses Konzept, das in den Städten zurzeit stark wächst, nicht auch in den Bergen funktionieren? Und – als Nebeneffekt – auch einen Beitrag zur Entlastung der überbeanspruchten Infrastrukturen in den urbanen Zentren leisten?

«Wir sind überzeugt, dass attraktive Arbeitsplätze und flexible Arbeitsformen der richtige Weg sind, um die Menschen hier halten zu können, den Unternehmergeist zu fördern und neue Gästegruppen in die Berge zu bringen», so Rafael Enzler. «MountainLAB Adelboden hat auf jeden Fall das Potenzial Vorreiter für andere alpine Destinationen zu werden.» Das Projekt wird unter anderem von der Schweizer Berghilfe unterstützt. Wo Gäste und Einheimische Pult an Pult arbeiten, da könne letztendlich nur Gutes entstehen, schreibt die TALK AG. (htr)