Gesteuert wird das unter Denkmalschutz gestellte Schiff neu von Kapitän Roger Maurer, der von dessen maritimen Flair begeistert ist. Auch die Dreizylinder-Maschine sei einzigartig, erklärte er in einer Mitteilung der SGV.

Ursprünglich war die Motorenleistung des in Deutschland gefertigten Schiffs aber wenig beeindruckend: Die Maschine war zu schwach konzipiert und erlitt schon nach wenigen Kilometern einen Totalschaden. Richtig in den Dienst genommen werden konnte die «Stadt Luzern» deswegen erst 1929, nun mit einer Maschine von Sulzer ausgestattet.

90 Jahre nach Inbetriebnahme wurde der Dampfer ab September 2018 erstmals umfassend saniert. Wie die SGV am Donnerstag anlässlich der Präsentation des revidierten Schiffs mitteilte, kosteten die Arbeiten 13,3 Millionen Franken.

Neues Mobiliar
4 Millionen Franken steuerte der Verein Dampferfreunde Vierwaldstättersee bei. 1,1 Millionen Franken übernahmen Bund und Kanton Luzern aus Denkmalschutzgründen.

Die Revision erfolgte in der Werft der Shiptec AG in Luzern. Diese wechselte die originalen Dampfkessel aus, möbelte die Innenräume auf mit neuen Teppichen, Stühlen und Tischen und baute auch eine moderne Küche ein. Das Schiff fasst 1200 Personen.

Das 63 Meter lange und 15 Meter breite DS Stadt Luzern war das letzte auf einem Schweizer See in Betrieb genommene Dampfschiff. Mit den Salons und Dekorationen erinnert sie an die Ozeanliner, die vor hundert Jahren unterwegs waren.

Prominente Passagiere
Oft im Einsatz war die «Stadt Luzern» zu Beginn aber nicht, wie es im Schiffsporträt der Dampferfreunde heisst: Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg führten dazu, dass das Schiff in einzelnen Jahren nur an wenigen Tagen eingesetzt wurde.

Einen gewichtigen Einsatz hatte das Dampfschiff indes 1940, als sie General Henri Guisan zum Rütlirapport fuhr. Eine Tafel erinnert heute auf dem Schiff an diesen denkwürdigen Transport. 1980 dinierte die englische Königin Elizabeth II auf dem Dampfer – der «Queen's Salon» auf dem Oberdeck ist eine Reminiszenz an den königlichen Besuch, bei dem auch der kürzlich verstorbene Prinz Philipp dabei war. (sda/npa)