Wegen der Coronavirus-Pandemie fehlen der Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft (BSG) täglich rund 500 Gäste. Das Unternehmen muss deshalb gewisse Kurse aus dem Angebot streichen. Die Befürchtungen, dass die Maskenpflicht aufgrund der Corona-Pandemie einen massiven Einbruch bei der Schifffahrt zur Folge haben könnte, hätten sich bewahrheitet, schreibt die BSG in einer Mitteilung vom Montag.

Allein im Juli musste das Unternehmen einen Rückgang von rund 30 Prozent verkraften –  trotz gutem Wetter und Ferien im eigenen Land. Ab dem 11. August fallen einzelne Kurse weg, darunter etwa die Nachmittagskurse auf der Aare, Biel und Solothurn ab 15.10 Uhr. Auch bestimmte Abendfahrten werden nach den Sommerferien nicht mehr angeboten, etwa jene am Sonntag auf dem Bielersee.

«Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es sinnvoll, nur noch an den Wochenenden unterwegs zu sein», wird BSG-Geschäftsführer Thomas Mühlethaler zitiert. Als grösster touristischer Anbieter im Seeland verzichte die BSG aber auf diese drastische Massnahme. Stattdessen unterstützt das Unternehmen die Forderung der Branche an den Bund, eine Ausfallentschädigung auszurichten.

Keine Maske an der frischen Luft
Auf dem Neuenburger- und dem Murtensee registrierte die Schifffahrtsgesellschaft LNM seit Saisonbeginn einen Umsatzeinbruch von über 50 Prozent im Vergleich zu 2019. Im Juli war der Rückgang mit etwas über 20 Prozent moderater.

«Mit der Aufnahme des Normalfahrplans im Juli haben wir bereits gewisse Abendkurse gestrichen, um dem Frequenzrückgang Rechnung zu tragen», sagte LNM-Geschäftsführer Jean-Luc Rouiller auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir möchten, dass die Maskenpflicht im Aussenbereich der Schiffe aufgehoben wird», ergänzte er.

Die LNM warte nun auf eine Antwort des Bundesrates. Je nach dem, wie diese ausfalle, werde man entscheiden, ob gewisse Strecken verkürzt würden, erklärte Rouiller. Bei der Dreiseen-Rundfahrt – normalerweise die Paraderoute auf den Jura-Seen – sei die Nachfrage stark rückläufig. Die kürzeren Fahrten seien weniger stark betroffen, da die Passagiere die Masken weniger lang tragen müssten. (sda)