Mit ihrem Entscheid steht die BLS nicht alleine da. Bereits am Montag hatte die Bielersee-Schifffahrtsgesellschaft die Streichung von Kursen aufgrund des Passagierrückgangs bekannt gegeben.

Wegen der Corona-Pandemie fehlen die ausländischen Feriengäste. Beide Unternehmen vermuten, dass sich die Maskentragepflicht auf Schiffen, namentlich draussen auf Deck, negativ auf die Frequenzen auswirkt. In den Innenräumen unterstützt die BLS hingegen die Tragepflicht, wie sie in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt.

Die BLS reduziert ihr Angebot um rund 15 Prozent. Auf dem Thunersee fallen unter der Woche zwei Kurse von Thun nach Interlaken und zurück weg. An den Wochenenden gilt weiterhin der aktuelle Sommerfahrplan.[RELATED]

Auf dem Brienzersee wird das MS Jungfrau nicht mehr eingesetzt, das täglich einmal von Interlaken nach Brienz und zurück fährt. Bereits seit Ende Juli eingestellt sind die Kurzrundfahrten, die auf ausländische Gäste ausgerichtet sind.

Der reduzierte Sommerfahrplan gilt vorerst bis Ende Monat. Wie die BLS das Angebot im September gestaltet und ab wann der Herbstfahrplan gilt, will das Unternehmen kurzfristig entscheiden.

Mit der Angebotsreduktion sieht sich die BLS nach eigenen Angaben erneut gezwungen, bei der Schifffahrt Kurzarbeit anzuordnen. Sie greift auf ein Gesuch zurück, das ihr der Kanton Bern bis Ende August bewilligt hat.

Die BLS rechnet bei der Schifffahrt wegen der Corona-Krise mit Ertragsausfällen von bis zu sechs Millionen Franken. (sda)