Mein Kumpel und ich waren bereits drauf und dran, unsere Flüge nach Island zu buchen. 14 Tage lang die Insel erkunden, heisse Quellen, Wasserfälle, Schotterstrassen… Nur um sicherzugehen, warfen wir noch kurz einen Blick auf die verfügbaren Mietwagen – und aus der Traum: über 4000 Euro für einen mickrigen Ford Focus?? Für ein offroadtaugliches Modell – das man angeblich braucht, wenn man Island richtig erkunden will – schnell noch ein paar Tausender mehr. Schade. Wir wollten doch nur mieten, nicht gleich kaufen. Island soll schön sein, aber für das Geld bekommen wir andernorts mehr geboten.

Eine kurze Google-Recherche zeigt: Mietautos waren in Island immer schon überdurchschnittlich teuer, aber seit Corona sind die Preise förmlich explodiert. Und das Problem besteht offenbar nicht nur auf der Wikinger-Insel. Mit Beginn der Pandemie brach das internationale Reisegeschäft schlagartig ein, Autoverleiher rund um den Globus sassen plötzlich auf völlig überdimensionierten Fahrzeugflotten, die Tag für Tag an Wert verloren. Um nicht pleitezugehen, stiessen die Firmen ihre Bestände teilweise ab. Jetzt, wo die Nachfrage wieder anzieht, herrscht Angebotsknappheit.

Dass Reiseplanung in der Pandemie umständlicher geworden ist, war uns bekannt. Was wir jetzt auch noch wissen: Covid-Restriktionen sind längst nicht mehr die einzigen Hürden, die es vor einer Reise abzuwägen gilt.

Wir fliegen nun nach Madeira. Auch dort sind die Mietpreise für Autos gestiegen, aber mit knapp 1000 Euro für einen Polo gerade noch zumutbar.