Neben den 58 vom Referenzlabor in Genf bestätigten Fällen wurden 39 weitere von einem ersten Labor positiv getestet, wie Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG, am Mittwoch vor den Medien in Bern erklärte. Weitere rund 200 Verdachtsfälle seien in Abklärung.

Es gebe keinen Grund zur Panik, doch die Lage sei ernst und werde immer ernster, betonte Koch. Besonders gefährlich sei das Coronavirus für ältere Menschen. Laut Koch steigt die Mortalität ab 65 Jahren rasch an.

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Todesfälle unvermeidlich
In der Schweiz seien aktuell vor allem 20- bis 40-Jährige betroffen. Das seien jene Personengruppen, die reisten und viele soziale Kontakte hätten, erklärte Koch. Deshalb gebe es in der Schweiz noch kaum schwere Fälle. Laut Koch ist es aber «unwahrscheinlich, dass wir in der Schweiz keine Todesfälle haben werden».

Aktuell werden die Erkrankten in Spitälern isoliert. Laut Koch kann dieses Regime nicht unbegrenzt aufrechterhalten werden. Deshalb sei es wichtig, mit den vorhandenen Ressourcen haushälterisch umzugehen.

Vorerst gebe es noch ausreichend Tests. Die Kapazität liegt derzeit bei rund 1000 Tests pro Tag. Für Koch ist es absehbar, dass nicht mehr alle Verdachtsfälle getestet werden können.

Weitere Fälle
Am Mittwoch wurden weitere Fälle von Infizierten von kantonalen Behörden mitgeteilt. So hat sich ein Tessiner Schüler in der Lombardei mit dem Coronavirus infiziert. Die Klassenkameraden sowie die betreffenden Lehrpersonen werden für zwei Wochen in Quarantäne bleiben.

In der Zollstelle Chiasso Strada hat sich eine Person der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) mit dem Coronavirus infiziert. Die Person, die eine Funktion ohne Kundenkontakt bekleidet, sei umgehend unter Quarantäne gestellt worden, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mit. Damit stieg die Zahl der Infizierten im Tessin auf 15.

Im Kanton Waadt gibt es fünf weitere Coronavirus-Infektionen. Eine Frau und vier Männer im Alter zwischen 33 und 78 Jahren sind positiv auf das Virus getestet worden. Das Coronavirus sei erstmals auf dem Kantonsgebiet von Mensch zu Mensch übertragen worden, teilten die Behörden mit.

Der Kanton Schwyz meldete drei Infektionen, darunter auch einen Arzt der Seeklinik Brunnen. Die Infektionen im Kanton Schwyz sind nach Angaben des kantonalen Departements des Innern vom Referenzlabor in Genf bestätigt. Im Kanton St. Gallen wurde das Virus bei einer jungen Frau nachgewiesen. Sie ist der erste Fall im Kanton.

Eine siebte Person ist im Kanton Aargau am Coronavirus erkrankt. Sie habe sich im Umfeld eines bereits erkrankten Patienten angesteckt, sagte die Aargauer Kantonsärztin Yvonne Hummel. Und im Kanton Zürich gab es einen zehnten Fall: Eine infizierte Person liege im Kantonsspital Winterthur, teilte das Spital mit.

Erster Fall in Liechtenstein
Auch das Fürstentum Liechtenstein meldete am Mittwoch seinen ersten Fall: Für eine im Landesspital isolierte Person sei der erste positive Befund durch ein Zweitlabor bestätigt worden. 15 weitere Verdachtsfälle hätten sich als negativ herausgestellt, teilte das Ministerium für Gesellschaft mit.

Im Kanton Bern wurden bei zwei weiteren Personen wahrscheinliche Corona-Ansteckungen festgestellt. Beide hatten sich zuvor im Raum Mulhouse aufgehalten. In mehreren Spitälern werden Quarantänemassnahmen für das Personal geprüft oder angeordnet. In Quarantäne gesetzt wurden einzelne Gesundheitsfachpersonen in den Spitälern von Biel und St-Imier sowie in der Bieler Klinik Linde.

Quarantäne für Spitalmitarbeitende
Im Kanton Bern sind bei zwei weiteren Personen wahrscheinliche Corona-Ansteckungen festgestellt worden. Beide hatten sich zuvor im Raum Mulhouse aufgehalten. In mehreren Spitälern werden Quarantänemassnahmen für das Personal geprüft oder angeordnet. In Quarantäne gesetzt wurden einzelne Gesundheitsfachpersonen in den Spitälern von Biel und St-Imier sowie in der Bieler Klinik Linde.

Der Messen- und Eventverband Expo Event rechnet aufgrund einer Umfrage bei seinen Mitgliedern für die Branche mit einem Schaden von über 150 Millionen Franken durch das Grossveranstaltungsverbot des Bundesrates. Durch Absagen von Ausstellern sowie Absagen oder Verschiebungen durch Veranstalter fänden derzeit 80 Prozent der geplanten Veranstaltungen nicht statt.

Givaudan-Sitz in Kemptthal geschlossen
Der Firmensitz des Aroma- und Duftmittelherstellers Givaudan in Kemptthal ZH bleibt bis auf Weiteres geschlossen, weil sich ein Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert hat. 400 Mitarbeitende wurden angewiesen, von zuhause aus zu arbeiten. Es handle sich um eine Vorsichtsmassnahme, die nicht von den Behörden angeordnet worden sei, hiess es beim Unternehmen. (sda)

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