Die Welttourismusorganisation (UNWTO) unterstützt die neuen Leitlinien ihrer UN-Schwesterorganisation WHO, in denen die Unwirksamkeit von Reisebeschränkungen hervorgehoben wird. «Wir schliessen uns den Empfehlungen der WHO an, den Impfstatus nicht als einzige Bedingung für die Rückkehr von Touristen zu verwenden, vor allem, wenn die Impfraten weiterhin so ungleichmässig sind», sagt UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili.

Unter Berufung auf neue Erkenntnisse über den Anstieg und die Verbreitung der Omikron-Variante von Covid-19 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgestellt, dass Reisebeschränkungen nicht nur unwirksam, sondern auch kontraproduktiv sind. An der Sitzung vom 19. Januar in Genf kam das WHO-Notfallkomitee für internationale Gesundheitsvorschriften zu dem Schluss, dass solche Massnahmen kaum dazu beigetragen haben, die Ausbreitung neuer Varianten zu stoppen, und stattdessen sozialen und wirtschaftlichen Schaden verursacht haben – vor allem in Entwicklungsländern.

Reisebeschränkungen beeinträchtigen auch die nachhaltige Entwicklung des Tourismus
Der Ausschuss stellte auch fest, dass Reisebeschränkungen «eine transparente und schnelle Information zu neu auftretenden besorgniserregenden Varianten verhindern können». Diese Erkenntnis entspricht auch der Warnung der Welttourismusorganisation (UNWTO) von Ende 2021. «Wenn es darum geht, die Ausbreitung neuer Virusvarianten zu stoppen, sind Reisebeschränkungen einfach nicht wirksam», so Zurab Pololikashvili. Er weist darauf hin, dass solche pauschale Beschränkungen dem Tourismus mehr schaden, als dass sie nützen. Dies gelte insbesondere für Reiseziele, welche auf Arbeitsplätze und das wirtschaftliche Wohleregehen sowie den nachhaltigen Wandel auf internationale Touristen angewiesen seien.

Das zeigt auch der Weltwirtschaftsbericht der Vereinten Nationen für das Jahr 2022, der auf den offiziellen reisebezogenen Daten der UNWTO basiert. Der Bericht stellt fest, dass die Erholung von den Auswirkungen der Pandemie sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern «ungleichmässig und fragil» ist und die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung – den «Sustainable Development Goals» (SDGs) – «erheblich zurückgehen».

Laut Zurab Pololikashvili sei es «zwingend erforderlich», dass der Tourismus wieder angekurbelt werde und auf den richtigen Weg komme,  um die SDGs zu erreichen und gleichzeitig auf die Klimaziele reagieren zu können. (htr/npa)