Die Branchenorganisation Schweiz Tourismus (ST) hat Ende November unter den Ferienanbietern eine Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse waren äusserst erfreulich: Die Buchungsstände für die Festtage und die Wintersaison liegen klar über dem wegen der Coronapandemie sehr schwachen Vorjahr. Mittlerweile sind die Resultat allerdings mit grosser Vorsicht zu geniessen. Denn die Lage hat sich mit dem Auftauchen der neuen Corona-Variante Omikron wieder verdüstert.

Generation Z im Fokus
Das Wintermarketing von Schweiz Tourismus (ST) wendet sich an die sogenannte «Generation Z». ST entwickelte gemeinsam mit den SBB, den teilnehmenden Bergbahnen und den Schweizer Jugendherbergen die Angebote «snow25» und «sleep25». Ziel ist die Rückkehr der Begeisterung für den Wintersport bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren. Eine unkonventionelle Aufmachung mit Social Media-Promotionen (u.a. TikTok), der Verkauf ausschliesslich über punktuelle 48-Stunden-Flash Sales und attraktive Preis-Leistungsverhältnisse bereits ab 25 Franken (für eine Übernachtung, bzw. für die Anreise und ein Skiticket) sind hier tonangebend und entsprechen den Bedürfnissen dieser Zielgruppe. «snow25» bietet den Nachmittagsskipass sowie die An- und Rückreise im ÖV. Bei «sleep25» sind das Bett in einer Schweizer Jugendherberge und das Frühstück inklusive.
snow25
sleep25

Ende November zeigten sich besonders die Bergtouristiker vorsichtig optimistisch. Sie erwarteten seinerzeit 34 Prozent mehr Übernachtungen als im letzten Winter. Sollte diese Prognose eintreffen, wäre annähernd das Niveau vom letzten Winter vor der Pandemie (2018/19) erreicht, so Schweiz Tourismus.

Auch auf dem Land und in Städten wurde insgesamt ein Plus von 32 Prozent erwartet.

Omikron stellt alles in Frage
Die optimistischen Prognosen sind nun aber mit dem Auftauchen der neuen Virus-Variante Omikron stark in Frage gestellt. Insbesondere die Gäste aus dem europäischen Ausland drohen nun doch wieder vermehrt wegzufallen. Die Verunsicherung sei gross gewesen, schreibt denn auch Schweiz Tourismus.

Wegen der zunächst drohenden Quarantänevorschriften wurde im Hinblick auf die Festtage wieder ein Ausfall der Gäste aus den wichtigen Auslandmärkten wie Deutschland, Benelux, Frankreich, Italien und Grossbritannien befürchtet. Inzwischen habe der Bundesrat diese Vorschriften immerhin gelockert – doch die Unsicherheit bleibe.

Das verschärfte Testregime, mögliche weitere Verschärfungen und Kapazitätsbeschränkungen würden von der Branche zwar mitgetragen, machten die Situation aber nicht leichter. Immerhin dürfe wieder stärker auf geimpfte ausländischen Gäste gehofft werden. Bergbahnen rechnen wegen der Testpflichten mit zusätzlichen Kosten. (sda/htr/cl)