(Medienmitteilung)  Die vergangene Wintersaison 2022/23 war die erste seit Ausbruch der Pandemie ohne Einschränkungen aufgrund der Coronapandemie. Auch wenn sich der Fernreisemarkt noch nicht gänzlich erholt hat, ist die Saison für den Grossteil der Betriebe positiv verlaufen. Die Branche befindet sich damit in einem Aufwärtstrend, der voraussichtlich im Sommer weiter anhalten wird, wie HotellerieSuisse in einem Lagebericht festhält. Die Mehrheit der Betriebe geht aktuell von einem gleich hohen oder höheren Umsatz im Vergleich zum letzten Jahr aus, welches bereits das Vorkrisenniveau erreichte. Herausfordernd bleibt nebst dem Fachkräftemangel die anhaltende Inflation, weshalb viele Betriebe ihre Preise erhöhen. 

Steigende Umsätze in der Wintersaison 
Im Vorjahresvergleich haben in der Wintersaison 2022/23 fast zwei Drittel der Betriebe ihren Umsatz erhöht. Dieser Anteil ist in den Städten mit 86 Prozent besonders hoch. Die Städte waren von der Krise besonders stark betroffen und weisen nun entsprechend auch grosse Aufholeffekte aus.  

Betriebe sind zufrieden mit Ergebnis 
Die Mehrheit der Befragten ist mit ihren Umsätzen der Wintersaison zufrieden; dies über alle Tourismusregionen hinweg (alpin, städtisch, ländlich). Vergleicht man die Umsätze mit der letzten Wintersaison vor der Krise 2018/19, so erzielten über 70 Prozent der Betriebe einen höheren oder gleichen Umsatz. Nur noch 23 Prozent weisen einen tieferen Umsatz aus.

Prognosen deuten auf einen starken Sommer hin 
Für die Sommersaison 2023 rechnen mehr Betriebe mit einem höheren Umsatz als dies bei der Lageeinschätzung vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt der Fall war. Insgesamt gehen 38 Prozent der Betriebe von einem höheren Umsatz aus; 48 Prozent rechnen mit einem gleich hohen Umsatz wie 2022. Dabei wurde über sämtliche Tourismusregionen bereits im Sommer 2022 praktisch das Vorkrisenniveau erreicht. 

Inflation auch in der Beherbergung spürbar 
Drei Viertel aller Betriebe haben ihre Preise für diesen Sommer im Vergleich zum Vorjahr erhöht. In den Städten und ländlichen Zonen ist dieser Anteil leicht höher. Nur eine sehr kleine Minderheit hat die Preise im Vergleich zum Vorjahr gesenkt. Mit 81 Prozent begründen am meisten Betriebe die Preiserhöhungen mit der Inflation im Allgemeinen. Auch die steigenden Energie- und Personalkosten werden oft als Grund genannt.  

Gäste akzeptieren Energiesparmassnahmen 
Vor und während der vergangenen Wintersaison haben die befragten Betriebe viele unterschiedliche Energiesparmassnahmen implementiert. Einfach umsetzbare und kostengünstige Massnahmen wie etwa Optimierungen beim Lichteinsatz und bei der Heizung hatten dabei Priorität. Durch die hohe Präsenz des Themas in den Medien waren die Gäste sensibilisiert und akzeptierten die Massnahmen meist kommentarlos oder wohlwollend.

Fast überall günstigster Preis auf eigener Website 
Das am 1. Dezember 2022 in Kraft getretene Gesetz zum Verbot von Paritätsklauseln trägt Früchte: Mit 90 Prozent bietet heute die überwiegende Mehrheit der Beherbergungsbetriebe auf der eigenen Webseite den günstigen Preis an. Der lange Kampf um ein Verbot der Paritätsklauseln hat sich damit gelohnt. Die meisten Betriebe sind allerdings der Ansicht, dass die Marktmacht der OTA trotz dem neuen Gesetz nicht gebrochen ist. Dies, weil die OTA nun andere Druckmittel anwenden, wie beispielsweise Rankingabstrafungen (vgl. Distributionsstudie 2023). 

Fachkräftemangel als grösste Herausforderung 
Aktuell sehen die befragten Betriebe den Personal- und Fachkräftemangel klar als grösste Herausforderung. Die Energiepreise und die Inflation folgen auf dem zweiten und dritten Platz. Vielerorts ist die Nachfrage somit nicht mehr die Hauptsorge, sondern die Frage, ob man genügend Personal hat, um der Nachfrage gerecht zu werden. Die Inflation drückt zudem auf die Margen und zwingt die Betriebe dazu, die Preise zu erhöhen. 

Die Umfrage wurde von HotellerieSuisse vom 21. bis 26. April durchgeführt. In diesem Zeitraum haben rund 180 Mitglieder des Verbands Fragen zur aktuellen Lage beantwortet.