Die 27 EU-Staaten diskutieren derzeit über ein ein gegenseitig anerkanntes Dokument zum Nachweis von Corona-Impfungen. Die Schweiz sei auch interessiert daran und prüfe, wie sie sich darauf vorbereiten könne, sagte Gesundheitsminister Alain Berset vor den Medien in Bern.

«Wir sind noch auf sehr dünnem Eis, was die Entwicklung betrifft», sagte Berset. Aber auch in der Schweiz würden Geschäftsleute, die oft reisen müssten, eine solche Lösung wünschen. Die Schweiz werde das multilateral anschauen müssen.

«Die Diskussionen beginnen jetzt erst», sagte zudem Nora Kronig, Leiterin Internationales beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Schweiz werde sich dafür auf internationaler Ebene austauschen.

Kantone müssen Kapazitäten für Impfungen erhöhen
Die Kantone müssten die Kapazitäten für die Impfungen sicherstellen. Der Bund schätzt, dass die Kantone ab Februar die Kapazität haben müssen, um pro Tag (in einer Sieben-Tage-Woche) und 100'000 Bewohner 525 Dosen verabreichen zu können. Im Juni müsse die Kapazität drei Mal höher sein. Es sei zu betonen, dass der Anfang dieser Impfaktion schwieriger sei, als wenn die Aktion angelaufen sei, sagte Berset.

Gegen den Vorwurf, die Kantone seien bei der Zulassung des ersten Impfstoffes nicht bereit gewesen, wehrte sich Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -Direktoren. «Wir müssen anerkennen, dass die erste Zulassung etwas früher kam, als alle erwartet hätten.» Im Oktober hätten wohl nicht viele Menschen Geld auf eine Zulassung eines Impfstoffes im Dezember gewettet hätten, sagte Engelberger. Die Kantone stünden an unterschiedlicher Stelle, aber alle würden ihre Strukturen verstärken und das Tempo erhöhen.

Man habe den Kantonen im Sommer gesagt, sie müssten bereit sein für die Impfungen ab Januar, sagte Berset. Dann sei alles schneller gegangen. Das habe aber erlaubt, schon früher zu beginnen. (sda)