Die Jungfraubahn-Gruppe hat im Jahr 2023 einen so hohen Gewinn erzielt wie noch nie. Nicht nur das Geschäft mit Reisen auf das Jungfraujoch lief auf Hochtouren, sondern auch jenes auf den weiteren Bahnen. Den Aktionärinnen und Aktionären schlägt der Verwaltungsrat eine kräftige Dividendenerhöhung vor.

Der Betriebsertrag der Jungfraubahnen Holding AG kletterte im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 278,1 Millionen Franken, wie das Bergbahnunternehmen mitteilte. Damit übertraf der Umsatz den Wert von vor der Corona-Pandemie aus dem Jahr 2019 – mit 223 Millionen Franken – um Längen.

Deutliches Plus
Das deutliche Plus hätte sich abgezeichnet, denn seit Jahresanfang war bekannt, dass mit gut einer Million Gäste 61 Prozent mehr auf das Jungfraujoch gereist sind als 2022. Zudem betrug das Gästeplus auf den Ausflugspunkt Harder bei Interlaken und der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren je rund ein Viertel. Analysten hatten den Umsatz bei ungefähr 265 Millionen erwartet.

Der Betriebsgewinn (EBITDA) rückte um 49 Prozent auf 139,4 Millionen Franken vor. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 79,6 Millionen. Dabei war das Vergleichsjahr 2022 teilweise noch von Corona-Nachwehen geprägt, vor allem im Geschäft mit Gästen aus China. Beim Gewinn lagen die Schätzungen der Analysten nur bei 66 Millionen Franken.

Mehr Dividenden
Die Aktionäre dürfen sich derweil auf eine gegenüber dem letzten Jahr deutlich höhere Dividendenzahlung freuen: Die Ausschüttung wird auf 6,50 Franken je Aktie erhöht, nach 3,60 Franken im letzten Jahr. In den Corona-Jahren 2020 bis 2022 war noch auf die Zahlung einer Dividende verzichtet worden.

Die Gruppe hat zudem die Finanzziele höher gesteckt: Ab diesem Jahr strebt das Unternehmen eine Umsatzrendite von über 20 Prozent nach bislang 18 Prozent und eine EBITDA-Marge von mehr als 43 Prozent nach 40 Prozent an. Zudem soll den Aktionären künftig 40 bis 60 Prozent des Gewinns ausbezahlt werden. 

Guter Start ins 2024
«Reisen bleibt ein Grundbedürfnis und das kommt der hiesigen Tourismusindustrie zugute», ist Firmenchef Urs Kessler überzeugt. Den Jungfraubahnen sei mit einem Gästeplus von 11 Prozent im ersten Quartal am Jungfraujoch der Start ins neue Jahr gelungen. Und auch bei den Erlebnisbergen seien die Zahlen bei der Firstbahn und der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren erfreulich, während auf den Skipisten der Jungfrau-Region 6,0 Prozent mehr Skier Visits verbucht wurden

Nach dem Bau der V-Bahn will Kessler «die Attraktivität des Angebots» weiter verbessern. Den noch vagen Plänen zufolge soll bis 2030 mit geschätzten Investitionen von 100 Millionen Franken die in die Jahre gekommene First-Bahn ersetzt werden. Zudem ist der Ausbau der Infrastruktur auf dem Jungfraujoch (100 Millionen) und an der Station Eigergletscher (30 Millionen) angedacht. Am Eigergletscher sollen neue Gastro-Angebote sowie ein Museum entstehen, auf dem Jungfraujoch mehr Platz für die Touristen geschaffen werden. (keystone-sda)