Als nächstes wird die EU-Kommission den Vorschlag den Mitgliedsstaaten im so genannten Botschafterausschuss (Coreper) im Detail vorstellen. Auch die Schweiz wird dann künftig bei Coreper-Sitzungen mit am Tisch sitzen, wenn über die Ausgestaltung des EU-Impfpasses diskutiert wird.

Beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe man die Mitteilung der EU-Kommission zur Kenntnis genommen und sei «interessiert an einem koordinierten Vorgehen», wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA heisst.

Der Bund werde neben dem EU-Impfpass aber auch die laufenden Arbeiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ihrem Impfzertifikats-Projekt «Smart Vaccination Certificate» berücksichtigen, schreibt das BAG weiter. «Die Ergebnisse und Lösungen wird er sorgfältig auf eine mögliche Umsetzung auf nationaler Ebene prüfen.»

Tourismus fordert einfache Lösung
Der Schweizer Tourismus-Verband (STV) schreibt Keystone-SDA, man unterstütze «wenn immer möglich Massnahmen, die dem Schweizer Tourismus die dringend benötigten Gäste zurückbringen». Denn die internationale Reisetätigkeit liege am Boden.

Der Tourismussektor brauche Planungssicherheit, um zu einem geordneten Betrieb zurückkehren zu können. So könne «ein noch grösserer Schaden abgewendet werden». Laut STV müsse sich die Schweiz an einem solchen Impfpass beteiligen, «vor allem auch, um Wettbewerbsnachteile zu verhindern». Zudem fordert der Verband einen Impfpass, der «so einfach wie möglich zu handhaben ist – sowohl für die Bevölkerung als auch die Behörden».[RELATED]

Swissmem begrüsst Impfpass
Auch der Verband der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (Swissmem) begrüsst die Einführung eines europaweit geltenden Impfpasses. Swissmem fordere, dass die Schweiz hier mitziehe, teilte deren Direktor Stefan Brupbacher auf Anfrage von Keystone-SDA mit.

Denn Techniker, Monteure, Serviceleute und das Verkaufspersonal der Unternehmen der MEM-Industrie müssten reisen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. «Ein europaweit anerkannter Impfpass ist die Voraussetzung, damit sie dies wieder uneingeschränkt tun können», so Brupbacher weiter. (sda/npa)