Vom 11. bis 14. September fand der «Switzerland Travel Mart 2023» (STM) mit total 866 Teilnehmenden in Genf statt. Der viertägige Event organisiert Schweiz Tourismus (ST) alle zwei Jahre. Am Verkaufsmarathon trafen sich die wichtigsten Reiseveranstalter aus 47 Fern- und Nahmärkten auf touristische Leistungsträger aus der Schweiz – darunter Vertreterinnen aus den Tourismusregionen, Destination Management Companies sowie Vertreter aus der Hotellerie und dem öffentlichen Verkehr.

Am ersten Tag gehörte die Bühne ganz der Gastgeberdestination Genf, die zum zweiten Mal nach 2011 einen STM durchführte, und unter anderem mit einer Bootsfahrt auf einem Dampfschiff aus der Belle Époque auf die Verkaufsmesse für das Ferienland Schweiz einstimmte. Als Co-Organisatoren waren «Swiss International Airlines» und «Swiss Travel System» ebenfalls vor Ort und sorgten vor allem für eine reibungslose Anreise in die Schweiz und für die Weiterreise von den Pre-Convention-Tours nach Genf.

Tourismustrend in Deutschland und den USA
In der Regel spiegelt sich die Marktstärke in der Grösse der jeweils angereisten Delegationen wider. Die drei wichtigsten Prioritätsmärkte Deutschland, Nordamerika und China - gemessen am Hotellogiernächtepotenzial - reisten mit grossen Delegationen von 30 bis 34 Personen an. Am STM hatten die Touristikerinnen und Touristiker denn auch ausreichend Gelegenheit, sich mit diesen wichtigen Märkten zu den spannendsten Tourismustrends auszutauschen.

Dazu Peter Strub vom deutschen Reiseveranstalter Studiosus: «Die Saisonverlängerung gehört momentan zu den spannendsten Tourismustrends. Ich war letztes Jahr im Herbst in den Schweizer Bergen unterwegs, und viele Hotels hatten Anfang September schon geschlossen, obwohl wunderbares Wetter herrschte. Es gäbe noch viel Potenzial, wenn man die Monate Mai und September zur Saisonverlängerung nutzen würde.»

Ähnlich sieht das Alison Duray von «Abercrombie & Kent» mit Sitz in den USA: «Die Saisons ändern sich. Man kann und will immer mehr unternehmen, ausserhalb der Hochsaison Sommer. Frühling und Herbst sind beispielsweise dank den ganzen Festivals eine aufregende Zeit.»

Wachstumsmarkt Südostasien
Gemäss Bundesamt für Statistik verzeichnete der Markt Südostasien, der bei ST zu den sogenannten Wachstumsmärkten zählt, im ersten Halbjahr 2023 ein Plus von 24,5 Prozent bei den Hotellogiernächten im Vergleich zu 2019. Dieses Potenzial spiegelte sich in der Grösse der südostasiatischen Delegation am STM wider: Mit 36 angereisten Reiseveranstaltern und 4 Tourbegleitern stellte dieser Markt die grösste Delegation.

Warum die Schweiz so beliebt ist, erklärt Lee Kok Leong aus Malaysia von «Malcentral Travel»: «Früher hat man Europa als eine einzige Destination angesehen. Mittlerweile wird nach einzelnen Ländern oder Regionen unterschieden und ausgewählt. Hier denke ich, dass die Schweiz zu den Top drei Destinationen gehört. Für mich ist die Schweiz definitiv das schönste Land in Europa. Zudem war Schweiz Tourismus in den letzten Jahren sehr aktiv im Markt Südostasien, weshalb auch die meisten Reiseagenten mit dem Ferien- und Reiseland Schweiz sehr vertraut sind.»

208 Fernmärkte- und 144 Nahmärktevertreter
Die Beziehungspflege zu Reiseveranstaltern spielt eine grosse Rolle im Massnahmenmix von ST, insbesondere bei der Bearbeitung der Fernmärkte, wie sich auch am STM zeigt: Das Verhältnis von Reiseveranstaltern betrug 208 Fernmärkte- zu 144 Nahmärktevertretern.

Ebenfalls dabei waren 30 Vertreterinnen und Vertreter von global tätigen Reiseveranstaltern. Für die angereisten touristischen Leistungsträger ist dieser Mix ein wichtiger Grund für die Teilnahme am STM, wie Céline Deplazes von Luzern Tourismus bestätigt: «Ich bin seit einem Jahr bei Luzern Tourismus und erstmals am STM dabei. Für uns ist die Zahl an Reiseveranstaltern aus so vielen unterschiedlichen Märkten eine grosse Stärke des STM. Ich kann hier Kontakte zu britischen Reiseveranstaltern knüpfen, genauso wie zu jemanden aus Südostasien. Und das Rahmenprogramm hilft, persönliche Beziehungen zu pflegen, so dass man ein Gesicht zum Namen bekommt.» (mm)