Die Lötschentaler Tourismus AG gewinnt mit ihrem Projekt der Hotelkooperation «Die Lötschentaler» den mit CHF 10'000.- dotierten Welterbe-Kristall. Mit ihrem Projekt verfolgt die Aktionärsgesellschaft das Ziel, der kleinstrukturierten Lötschentaler Hotellerie ein Instrument zu geben, um auf dem Markt nachhaltig bestehen zu können. Ein solches überbetriebliches Konzept ist im Welterbe bis anhin einzigartig.

An der Preisverleihung des «Welterbe-Kristalls» 2019 erhielten die geladenen Gäste und Medienvertreter einen Einblick in das Siegerprojekt «Die Lötschentaler» der Lötschentaler Tourismus AG.

Hans-Christian Leiggener, Geschäftsleiter der Stiftung UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch, hob in seiner Begrüssung die Ziele der Auszeichnung hervor. Projektträger, die sich in besonderem Masse für die Werte, Sichtbarkeit und die nachhaltige Regionalentwicklung innerhalb des UNESCO-Welterbes Swiss Alps Jungfrau Aletsch einsetzen, sollen mit dem «Welterbe-Kristall» eine Anerkennung erhalten.

Vorzeigeprojekte als Inspiration für Nachahmungsprojekte
Es wurde aber betont, dass der mit 10'000 Franken dotierte Preis nicht nur einen finanziellen Mehrwert mit sich bringen soll – durch die Plattform und Bekanntmachung der ausgezeichneteren «Vorzeige»-Projekte wird insbesondere auch gehofft, Motivation, Mut und Inspiration für Nachahmungsprojekte zu verschaffen.

In seiner Laudatio betonte Jury-Präsident und SAB-Direktor Thomas Egger, dass es der fünfköpfigen Jury nicht einfach gefallen sei, unter den neun qualitativ hochstehenden Projekten eine Auswahl zu treffen. Als diesjähriger Gewinner der Auszeichnung wurde letztlich das Projekt «Die Lötschentaler» der Lötschentaler Tourismus AG gewählt.

Insbesondere das Konzept, überbetrieblich Kräfte zu bündeln und als kleinstrukturierte Hotellerie eine Kooperation einzugehen, sprechen aus Sicht der Jury für das Projekt. «Das Projekt hat Vorbildcharakter für andere touristische Kooperationen nicht nur im UNESCO-Gebiet sondern auch im gesamten Alpenraum», zeigte sich Nationalrat Thomas Egger an der Preisverleihung überzeugt.

«Über den Zaun schauen und überbetriebliche Brücken bauen»
Wandelnde Gästebedürfnisse, der grosse Wettbewerb, sowie der Kosten- und Erneuerungsdruck seien eine grosse Herausforderung für Ferienhotellerie im alpinen Raum, betont Lukas Kalbermatten, Geschäftsführer von der Lötschentaler Tourismus AG in seiner Dankesrede.

Insbesondere kleine Hotelleriebetriebe seien oftmals überfordert, die nötige Innovation, Investition und Umsatz- und Effizienzsteigerung zu erarbeiten, um auf dem Markt nachhaltig bestehen zu können. Das «über den Zaun schauen und überbetriebliche Brücken bauen» sei deshalb ein Mittel gegen den aufkommenden Einheitsbrei in Tourismusdestinationen.

Kleine Familienbetriebe seien der beste Garant für die lokale Vielfalt eines Tales und das Kooperieren jener würde dazu beitragen, diese zu stärken.

Schlussendlich trage das Projekt bei, wichtige lokale Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten, die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Betriebe zu steigern und schlussendlich die ganze Destination zu stärken. «Wir sehen in der Auszeichnung aber auch eine Verpflichtung, unserem gezielten Ruf nach Mit-Einbezug des Tales gerecht zu werden», so Kalbermatten weiter.

Der Name der Gesellschaft sei mit «Die Lötschentaler Tourismus AG» bewusst so gewählt worden, dass sie auch für andere Leistungsträger des Lötschentaler Tourismus offen sei. «Es ist also auch für ein Sportgeschäft oder ein Bergrestaurant möglich, bei uns mitzumachen», führt Kalbermatten weiter aus. (htr)