Um das vorhandene Potenzial an überschüssigen aber einwandfreien Lebensmitteln in der Verarbeitung und im Handel besser zu nutzen, initiierte die Hilfsorganisation Schweizer Tafel die «Food Bridge», die heute Freitag online geht.

Daniela Rondelli, Geschäftsleiterin der «Schweizer Tafel», sagt: «Ziel dieser Spendendatenbank war, den Prozess so einfach wie möglich zu halten und alle interessierten Unternehmen in der Lebensmittelverarbeitung und im Handel sowie die Abnehmer einzubinden und so gemeinsam zur Reduktion von ‹Food Waste› beizutragen. Die ‹Food Bridge› funktioniert mit geringem Aufwand wie eine Börse: Angebote werden online gestellt und Hilfsorganisationen automatisch informiert. Diese holen die Ware direkt beim Anbieter und verteilen sie gratis an armutsbetroffene Menschen».

Laut Medienmitteilung der Hilfsorganisation gehen rund ein Drittel der für den Schweizer Konsum produzierten Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren: 20 Prozent bei der landwirtschaftlichen Produktion, 30 Prozent in Verarbeitung und Handel, 50 Prozent in den Haushalten und im Grossverbrauch.

Unterstützung in der Lebensmittelbranche
Die «Food Bridge» konnte durch die Anschubfinanzierung des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) realisiert werden. Programmiert wurde sie von Swiss Center, dem Unternehmen für Datacenter & Web Hosting Solutions in Lausanne. Während des Pilotprojektes erfuhr die «Schweizer Tafel» Unterstützung von Akteure aus der Lebensmittelindustrie und –produktion wie beispielsweise von der Fenaco Genossenschaft.

Urs Vollmer, Nachhaltigkeitsverantwortlicher bei der Fenaco Genossenschaft: «Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt sich die ‹Fenaco› aktiv dafür ein, ‹Food Waste› zu vermeiden und setzt deshalb auf die Partnerschaft mit ‹Schweizer Tafel›. Die Spendendatenbank ‹Food Bridge› erleichtert allen Beteiligten die Erfassung und Auswertung der Daten enorm, was einerseits Zeit spart und andererseits signalisiert, dass der einfachste Weg der Entsorgung nicht automatisch der beste ist.»

Marc Wermelinger, Geschäftsführer des Verbandes Swisscofel sagt: «Studien haben insbesondere bei leicht verderblichen Lebensmitteln vergleichsweise hohe Verluste festgestellt. Dank ‹Food Bridge› können Organisationen wie die ‹Schweizer Tafel› armutsbetroffenen Menschen in der Schweiz nun mehr Obst und Gemüse mit kleinen Mängeln ohne grossen Aufwand kostenlos zur Verfügung stellen. Das ist für alle Beteiligten eine echte ‹Win-win›-Situation.» (htr/mma)

Weitere Informationen:
schweizertafel.ch
food-bridge.ch