Bereits seit über zehn Jahren leitet die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ein Beobachtungsprogramm für den Burgundertrüffel, auch bekannt als Sommertrüffel oder schwarzer Trüffel. Eine Auswertung der dabei erhobenen Daten in Verbindung mit Klimadaten ergab ein alarmierendes Resultat, wie aus einer Mitteilung der WSL vom Donnerstag hervorgeht.

«Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Burgundertüffel durch einen alarmierenden Trend zur zunehmenden Sommertrockenheit in Europa gefährdet ist», wird der Ökologe Brian Steidinger von der Universität Konstanz und der WSL zitiert.

Zwar erholen sich die Pilzvorkommen nach einem Hitzesommer grundsätzlich wieder. Trotzdem kann aufgrund der Zunahme von extrem heissen und trockenen Sommer nicht ausgeschlossen werden, dass die Trüffelvorkommen an einigen Fundorten aussterben werden. Laut Steidinger kommen die Burgundertrüffel mit dem Klimawandel weniger gut zu recht als erwartet.

Es gibt Varianten, die Hitze besser ertragen
Burgundertrüffel gelten eigentlich als eher anspruchslos und kommen auch in sehr heissen Gebieten, etwa in Spanien, vor. Die mitteleuropäischen Varianten können mit Hitze und Trockenheit aber offenbar deutlich schlechter umgehen.

Die Forschenden vermuten, dass der Grund dafür in den Genen der Pilze liegt. Weil sich Trüffel nur auf eher kleinem Raum genetisch austauschen, kommen die südlicheren Genvarianten nicht schnell genug in Mitteleuropa an.[RELATED]

Ein Lösungsansatz wäre, trockenresistente Trüffelsorten bei hiesigen Bäumen auszusetzen. «Man muss aber sorgfältig prüfen, ob dies finanziell und ökologisch Sinn macht oder mehr schadet als nützt», wird Martina Peter, Leiterin der WSL-Gruppe Ökologische Genetik, zitiert.

Ein deutlicher Rückgang der Trüffelvorkommen wäre indes nicht nur für Feinschmeckerinnen und Feinschmecker ein Problem: Die Pilze versorgen ihre Wirtsbäume mit lebenswichtigen Nährstoffen und Wasser. Verschwinden die Trüffel, hätte das also auch Auswirkungen auf das Waldökosystem. (sda/bb)