Fabian Zellinger, die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit weichen auf. Was bedeutet die Entwicklung für Hotels?
Dass es immer wichtiger wird, ein echtes Angebot für fokussiertes Arbeiten zu haben. Es reicht nicht, einen Teil der Lobby abzutrennen und es dann Co-Working zu nennen, ohne das Angebot wesentlich anzupassen. Gäste, die im Hotel arbeiten, erwarten eine richtige Infrastruktur. [RELATED]

Wie sieht die aus?
Wir legen Wert auf Komponenten, die als «basic» wahrgenommen werden, aber den Unterschied ausmachen: ergonomische Stühle, höhenverstellbare Tische, Tageslicht-Leuchten, schnelles und sicheres Internet, einfache Bedienbarkeit von Drucker oder Videokonferenzequipment. Auch wichtig: Es braucht offene Bereiche für kommunikatives Arbeiten genau wie abgeschlossene Videokonferenz- und Meetingräume in unterschiedlicher Grösse und Ausgestaltung. Hinzu kommt der persönliche Service: Wir haben in jedem Workspace ein Team, das sich ausschliesslich um Work­space-Kunden kümmert.

Co-Working ist ein stabiles, leicht berechenbares Geschäft.

Kann Co-Working im Hotel ein grosser Umsatzbringer sein?
Das würde ich nicht überschätzen. In einem guten Nutzungsmix macht Co-Working 10 bis 15 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Jedoch kann es ein guter Hebel für Flächeneffizienz sein. Dort, wo der Grundriss keine effiziente Hotelplanung erlaubt, füllen Workspaces oft optimal die Lücke. So lässt sich das Mietpotenzial pro Quadratmeter maximieren – für Immobilieninvestoren eine interessante Sache. Insgesamt ist Co-­Working ein stabiles, leicht berechenbares Geschäft, mit dem Hotels attraktive Margen erzielen können.