Aevis hatte unter anderem den zweitgrössten VJC-Aktionär Terramaris zum Verkauf der Anteile bewogen, und ist somit in den Besitz von 33,47 Prozent der Aktien gekommen, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Die Hotelierfamilie Manz schrieb nun am Freitag, dass sie trotzdem weiter Chancen sehe, ihrerseits die Hotelgruppe übernehmen zu können.

Die Andienungsfrist für die Aktien sei bis zum 28. Februar verlängert worden, teilte die Familie in einem Communiqué mit. «Damit sind alle Aktionäre wieder frei, uns ihre Aktien anzudienen, womit das Rennen nach wie vor offen ist – der Entscheid liegt bei den Aktionären», lässt sich Alexander Manz zitieren.

65,3 Prozent der Aktien seien noch auf dem Markt. Aevis muss nach der Überschreitung der 33,3-Prozent-Schwelle aus dem bisherigen freiwilligen Angebot ein Pflichtangebot machen. Dieses kann Aevis aber nicht mehr an Bedingungen knüpfen.

Für die Aktionäre habe dies den Vorteil, dass sie nach Ablauf der Angebotsfrist im Rahmen der Nachfrist ihre Verkaufsabsichten noch einmal ändern könnten, hiess es im Manz-Communiqué.

Keine VR-Empfehlung

Aevis und die Familie Manz haben beide das Angebot schrittweise erhöht und bieten jetzt den Aktionären jeweils 310 Franken pro JVC-Anteilschein. Damit liegt der Preis innerhalb einer Spanne, die der VJC-Verwaltungsrat für angemessen hält. Das Gremium hat auf eine Empfehlung an die Aktionäre verzichtet.

Die VJC umfasst die vier traditionsreichen Luxushäuser Victoria Jungfrau in Interlaken (BE), Bellevue Palace in Bern, Palace in Luzern und Eden au Lac in Zürich. Aevis ist schwerpunktmässig in der Privatspitalgruppe Genolier engagiert und will in der Hotellerie in weiteres Standbein ausbauen.

Die Familie Manz betrieb einmal ein Hotelimperium mit über 50 Häusern. Derzeit bestehen die «Manz Privacy Hotels» aus den Viersternehäusern St. Gotthard in Zürich, Euler in Basel, Continental in Lausanne sowie dem Dreisternehotel City Inn in Basel. Beide Seiten im Übernahmepoker haben angekündigt, in den VJC-Hotels Investitionen vornehmen zu wollen. (av/sda)