Kopfsteinpflaster, derDuft von Brot in derLuft, klappernde Hufe,und ein gewisser DavidSprüngli, der 1836 im Mikrokosmosdes Zürcher Gassengewimmelseine Konditorei erwarb: ÄltereSemester in der grösstenStadt der Schweiz wissen nochaus Überlieferungen um denganz eigenen – manchmal auchherben – Charme der Marktgasse,die vom Rathaus an der Limmatins Niederdorf hineinführt.

Zwar hat sich seit den Tagenvon «Alt-Züri» vieles verändert –und trotzdem herrscht in denSträsschen eine Ambiance, dieauch Unternehmer Beat Curti behagt,wie der «Bilanz»-Gründerund einstige Besitzer der Bon appétitGroup vor Jahren dem Quartierblatt«Altstadt-Kurier» erzählte:«Für mich ist die Altstadtrechts der Limmat das Innigste,hier lebt es. Vor allem das Gebietzwischen Kirchgasse, Münstergasseund Marktgasse hat es mirangetan, damit fühle ich michtotalverbunden.»

«Vision Marktplatz» wird mitVerspätung zur Realität
Dieser Verbundenheit liess derUnternehmer, der vor seinemWegzug an die Goldküste in derAltstadt wohnte, Taten folgen: Imvertrauten Gebiet gehören BeatCurti einige Immobilien. Und eswar bekannt, dass an der Stelle,wo lange Zeit die Weinbar Barriqueund das ZicZac Rock HotelGäste empfingen, etwas Neuesangedacht war. Über ihre GesellschaftAlt-Züri-Immobilien plantenCurti und Glücksspiel-PionierHans Jecklin (Swiss Casinos) diesogenannte «Vision Marktplatz»mit Hotelbetrieb und Laden-Fläche.

Das Projekt im denkmalgeschütztenGebäude-Ensembleköchelt schon länger. Als im Sommer2013 letztmals Informationenpublik wurden, war eine Eröffnungper Ende 2014 anvisiertworden. Dieser Termin liess sichnicht umsetzen, doch dieser Tagenun werden mit der Ernennungeines Direktors, einer Positionierungdes Hotels und der Bekanntgabezweier gastronomischerKonzepte konkretere Angabengemacht.

Boutique-Hotel im 3- bis 4-Sterne-Bereich
Der Betrieb soll als «MarktgasseHotel Zürich» im Herbst 2015eröffnet und mit 39 Zimmern alsBoutique-Hotel geführt werden.Angestrebt wird eine Klassifikationim 3- bis 4-Sterne-Bereich.Betrieben wird das neue Hotelvon der Ospena Group AG, derehemaligen Molino AG (sieheauch Fakten). Als Direktor konntendie Betreiber Olivier Gerber verpflichten.Der 44-jährige Absolventder Ecole hôtelière de Lausanne(EHL) war zuletzt alsDirector of Sales & Marketing imHotel Four Seasons in Mailandtätig.

Zwei Gastronomiekonzepteals eigenständige Marken
Unter dem gleichen Dach ander Adresse Marktgasse 15/17sollen auch zwei Restaurants zustehen kommen. Zwei neue Konzeptemit den Namen Baltho (Barund Restaurant) sowie Delish(Frühstück, Backwaren, Tagesbetrieb)sollen als eigenständigeMarken mit hochwertiger Kücheund kosmopolitischem Flairpunkten. In das gesamte Projekt«Vision Marktplatz» investierenBeat Curti und Hans Jecklin rund40 Millionen Franken; eine Einzelgrössenur für das Hotel wirdnicht ausgewiesen.

Fakten: Von Molinounter Migros zuOspena
Urbanes Ambiente im Einklangmit der historischen Bausubstanz– diese Grundideebegleitet das Hotelprojekt ander Zürcher Marktgasse schonlange. Und bereits 2013 warbekannt, dass die Molino-Gruppe das Hotel führenwürde. Die Pizzeria-Gruppegehörte damals noch derAthris Holding (frühere JelmoliBeteiligungen AG). Im Sommer2014 wurde die Gruppe vonder Genossenschaft MigrosZürich übernommen. Diebisher 18 Restaurants werdenweiter unter der Marke Molinobetrieben; die Gruppe aber hatsich in Ospena Group AGumgetauft.