Die Kunsthof AG, die neben dem Restaurant am Standort in der renovierten Uzner Kreuzkirchenscheune auch ein Museum, eine Bar und eine Galerie verwaltet, sucht in ihrem diese Woche publizierten Inserat einen «initiativen Pächter, der den Anforderungen und dem Stil des Kunsthofs gerecht wird und über die notwendige Ausbildung und Berufserfahrung verfügt.» Benno Schubiger, VR-Präsident der Kunsthof AG sagt auf Anfrage: «Wir bedauern den Weggang des Pächterpaares sehr und hoffen jetzt auf spannende, ambitionierte Bewerbungen.»

Christoph Köhli und Janine Hausmann zieht es für ihre neue berufliche Herausforderung gegen Westen: Ab März 2014 wirken sie im Kanton Solothurn, am Standort des ehemaligen Wallfahrtsgasthauses Kappeli ob Grenchen. Dort werden aktuell Teile des früheren Gebäudes renoviert und auch Neubauten erstellt – auf Initiative von Investor Ernst Thomke.

Der frühere Generaldirektor der Uhrenfirma ETA hatte das Gasthaus, in welchem seit 2008 nicht mehr gewirtet wurde, 2010 gekauft – gemäss eines Artikels im «Grenchner Tagblatt» mit dem Ziel, dort ein «ein Restaurationsbetrieb mit Erlebnisgastronomie zu schaffen.» Nachdem sich das Projekt letztes Jahr wegen entdeckten Mängeln in der Baustruktur verzögerte, deutet das Engagement von Christoph Köhli und Janine Hausmann jetzt darauf hin, dass der Bau auf Kurs ist; Ernst Thomke war wegen eines Auslandshaufenthaltes für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Nicht Punkte und Sterne im Vordergrund
Christoph Köhli freut sich auf die neue Aufgabe, aber «der Entscheid, den ‹Kunsthof› zu verlassen, ist uns nicht leicht gefallen.» Vor einem Jahr erst war er mit seiner Küche im St. Galler Lokal auf 16 Gault-Millau-Punkte aufgestiegen und 2011 wurde er mit einem Michelin-Stern dekoriert.

Familiäre Gründe hätten den Ausschlag für den Wechsel gegeben: die jungen Eltern eines 18-monatigen Sohnes sahen ihre langfristige Zukunft nicht mehr im 16-Punktebetrieb, «der viel Aufwand für den nötigen Ertrag braucht», beschreibt es Köhli. In Grenchen stehe im Restaurant nicht in erster Linie eine Punkte- und Sterne-Küche im Vordergrund, sondern «einfach eine ehrliche, frische, gute Küche» sagt Köhli.

Das Haus liegt in der Juraschutzzone in einem Wandergebiet und aufgrund der Zonenvorgaben gilt es auch, einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb zu unterhalten. «Wir freuen uns sehr auf die neue Aufgabe, aber jetzt sind wir bis Ende Jahr noch auf Hochtouren im Kunsthof am Werken» sagt Christoph Köhli.