Der gebürtige Deutsche Martin Göschel hat mit dem Gourmetlokal L’Autezza, in der «Stüva Paradis» und im Restaurant La Cucagna alle kulinarischen Belange im Hotel Paradies in Ftan (GR) verantwortet – jetzt hat der Spitzenkoch (18 Gault-Millau-Punkte, 1 Michelin-Stern) – nur wenige Tage vor Monatsende – seinen Weggang vom 5-Sterne-Haus per Ende März bekannt gegeben.

Mit ihm geht auch seine Lebensgefährtin Sarah Hillebrenner, die stv. Direktorin im «Paradies» war. «Wir hatten nach fünf Jahren Tätigkeit im Haus die Perspektive nicht mehr gesehen, um uns hier weiterzuentwickeln» sagt Göschel auf Anfrage der htr hotel revue zu den Gründen. Zudem hätten sich zuletzt «gewisse Ereignisse überschlagen», worauf er allerdings nicht konkreter eingeht.

Göschel betont, dass die berufliche Zeit im Unterengadin «sehr schön war, ich konnte kulinarisch sehr viel bewegen und umsetzten, das war grossartig.» Seine Kochkurse in der «Chasa da Fö» wird Martin Göschel auch diesen Sommer über noch anbieten und privat mit Sarah Hillebrenner bis auf weiteres in Ftan wohnhaft bleiben. Aktuell stehe noch keine neue Wirkungsstätte fest, «wir suchen jetzt nach einer neuen Herausforderung, ob das in der Schweiz ist oder nicht, wird sich zeigen. Wir würden sehr gerne hier bleiben.»

Laut Direktorin Meike Bambach stünden keine Unstimmigkeiten hinter dem Weggang und besagten «Ereignissen», «wir bedauern den Weggang sehr, und es ist nichts passiert», betont sie gegenüber der htr. Vielmehr sei Göschels auf fünf Jahre angesetzter Vertrag regulär ausgelaufen. Seitens des Hotels hätte man es begrüsst, diesen zu verlängern, was Martin Göschel aber ausgeschlagen hätte. «Er möchte sich nach fünf Jahren weiterentwickeln, was absolut verständlich und auch branchenüblich ist», sagt Bambach. In diesem Zusammenhang spricht sie auch die Grösse des 23-Zimmer-Hauses an, mit der gewisse Grenzen gesetzt seien. Nun gehe man das Auswahlprozedere für die frei gewordenen Stellen an.

Im Mai 2009 hatte Martin Göschel im Ftaner Hotel Paradies die Nachfolge von Eduard Hitzberger und Boris Benecke übernommen und sein Küchenkonzept, die «Chadafö Unica» entwickelt und konstant ausgebaut. Dabei setzte er den Fokus auf Spezialitäten von Erzeugern und Lieferanten aus der Region in Verbindung mit Kreationen der Haute Cuisine.