«Wenn man die Marktanteile als Massstab nimmt, hat bis jetzt kein wichtiger Aussteller den Salon verlassen», erklärt Ritter in einem Interview mit der Zeitung «Quotidien jurassien» vom Dienstag. Die Uhrenmarken, die an der Baselworld präsent seien, verträten die grosse Mehrheit der Schweizer Export wert- und volumenmässig.

Die Baselworld-Direktorin fürchtet daher nicht, dass die Baselworld gegenüber der Genfer Uhrenmesse SIHH an Boden verliert. «Man darf diese beiden Konzepte nicht miteinander vergleichen», sagt Ritter.

Auf der einen Seite stünden 35 Aussteller aus einem sehr spezifischen Segment in Genf, auf der anderen Seite 600 bis 700 Aussteller aus der ganzen Branche in Basel. Im vergangenen Jahr hatte der Salon in der Rhone-Stadt noch 1300 Aussteller angezogen.

Die Abgänge erklärt Ritter sich mit einer tiefgreifenden Umbauphase in der Uhren- und Schmuckindustrie. Diese zeigt sich etwa in einer zunehmenden Konsolidierung in der Produktion und im Vertrieb.

Die traditionellen Verkaufsmodelle der Uhrenindustrie wandeln sich
«Wir erleben eine Transformationsphase, ausgelöst durch die Digitalisierung, die Anpassungen der Marktteilnehmer erfordert», sagt Ritter. Insbesondere das Kaufverhalten der jüngeren Generation verändere sich stark. Grosse Marken entwickelten deshalb Strukturen für den Direktverkauf und gäben den klassischen spezialisierten Handel auf.

Die Ausgabe 2018 der Baselworld stelle eine erste Etappe zu einem Konzept des Salons für die Zukunft dar, sagt Ritter. Um den Bedürfnissen der Branche zu entsprechen, will sich die Baselworld vermehrt von einem Fachsalon zu einer Marketing- und Kommunikationsplattform wandeln. (sda/pt)