In der Frühjahrsession hat das Parlament über mehrere für die Beherbergungsbranche relevante Geschäfte debattiert. HotellerieSuisse nimmt Stellung zu den Beschlüssen.

Starkes Votum für verständliche Titel bei höhere Berufsbildung
Der Nationalrat hat sich mit grosser Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung die Titelzusätze «Professional Bachelor» beziehungsweise «Professional Master» erhalten sollen. Er setzte damit ein wichtiges Zeichen für die Gleichwertigkeit der Höheren Berufsbildung. Laut HotellerieSuisse sind die Titelzusätze unentbehrlich, damit hochqualifizierte Berufsleute den Wert ihrer Ausbildung überall verständlich machen können und faire Wettbewerbschancen im Arbeitsmarkt im In- und Ausland haben. [RELATED]

Verpasste Chance bei der Zinsanpassung von Covid-Krediten
Der Nationalrat will die Zinsen für Covid-Kredite nicht senken. HotellerieSuisse bedauert diesen Entscheid: «Beherbergungsbetriebe haben in den letzten Jahren weitreichende Krisen durchlebt. Während der Pandemie haben viele vormals gut laufende Betriebe auch dank den Covid-Krediten überlebt. Die Belastung der Betriebe durch die steigenden Energiepreise wird weiterhin zunehmen». Laut Bundesrat ist eine Erhöhung der Zinsen für Covid-Kredite dieses Jahr erneut möglich. Die Motion Kamerzin hätte hier angesetzt und gebeutelten KMU eine helfende Hand geboten, so HotellerieSuisse.

Unklarheit bei Härtefällen endlich ausgeräumt
Der Ständerat hat eine Erleichterung beschlossen für Betriebe, welche Covid-Härtefallgelder bezogen haben. Neu soll ein Liquidationsgewinn nicht mehr gleichgesetzt werden mit einem Liquiditätsabfluss, der im System der Härtefallhilfen verboten ist. Dieser Entscheid ist insbesondere für Beherbergungsbetriebe, bei denen eine Nachfolgeregelung ansteht, wichtig. Ein Hotelbetreiber, der sich in den Ruhestand begeben möchte und seinen Betrieb verkauft, wäre durch einen Liquiditätsgewinn gezwungen gewesen, Härtefallgelder zurückzuzahlen. Diese Rechtsunsicherheit gelte es nun im Nationalrat ebenso zu korrigieren, meint HotellerieSuisse.

Schweiz Tourismus darf Beiträge überall einsetzen
Der Nationalrat hat sich gegen eine Einschränkung des Bundesbeitrags für Schweiz Tourismus entschieden. Ein Vorstoss verlangte, dass die Beiträge ausschliesslich zur Förderung des Tourismus auf dem Heimmarkt und auf Nahmärkten verwendet werden sollen. Eine solche Regelung wäre den Bemühungen, den Ganzjahrestourismus zu fördern und weniger abhängig von Saisonalität zu sein, zuwidergelaufen. Die Aufgabe von Schweiz Tourismus ist aus Sicht der HotellerieSuisse nicht, den Anteil der Fernmarktgäste zu vergrössern, sondern zu steuern. Dies wiederum zahle auf das Ziel ein, die Schweiz zu einer noch nachhaltigeren Reisedestination zu entwickeln. (mm)