Zum passablen Resultat beim Personentransport der Bündner Bergbahnen beigetragen habe ein «zufriedenstellendes» Ostergeschäft. Konkrete Zahlen zum Osterbetrieb nannte der Branchenverband Bergbahnen Graubünden in seiner ersten Saisoneinschätzung am Dienstag aber noch keine. Er stützte sich bei der detaillierten Auswertung auf die kumulierten Zahlen bis Ende März.

Gegenüber dem Vorjahr transportierten die Bergbahnen demnach 22,5 Prozent weniger Gäste und der Verkehrsertrag ging um 21,3 Prozent zurück. Besser schneidet die noch laufende Wintersaison in langjährigen Vergleichen ab, etwa über 10 Jahre. Die Rückgänge betragen dort bei den Gästen rund 14 Prozent und beim Verkehrsertrag etwa 10 Prozent.

Damit bewege sich der Transportbereich ungefähr auf dem Niveau der Krisenjahre, nachdem die Schweizer Nationalbank Anfang 2015 den Franken-Euro-Mindestkurs aufgehoben hatte, schrieben die Bergbahnen. Bei diesem Vergleich dürfe allerdings nicht ausser Acht gelassen werden, dass der Aufwand wegen der Schutzkonzepte überproportional angestiegen sei.

Skilager und Firmenanlässe fehlen
Unterdurchschnittlich abgeschlossen hat in den langjährigen Vergleichen der März. Der Rückgang beträgt bei den Gästen 20 Prozent und beim Verkehrsertrag 16 Prozent.

Bergbahnen Graubünden führt das vor allem auf das Verbot der Terrassenbenutzung zurück sowie auf den Wegfall von Firmenanlässen und Skilagern. Zudem sei die ältere Generation den Skigebieten ferngeblieben und ebenso die internationalen Gästen. Diese Kundengruppen seien vor allem ausserhalb von Wintersportferien und Festtagen präsent und in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen.

Für etwas Ausgleich zum schwachen März sorgten gute Bedingungen an Ostern: Ausgezeichnete Wintersportverhältnisse sowie schönes Wetter führten zu kurzfristigen Buchungen und Ausflügen. Zudem reisten nun mehr internationale Gäste an.

Berg-Gastronomie schielt auf Härtefallhilfen
Wesentlich dramatischer als im Transportgeschäft ist laut dem Branchenverband die Lage in der Gastro-Sparte der Bergbahnen. In diesem Unternehmensbereich gingen die Bahnen mit einem «roten Auge» aus der Wintersaison.

Konkret rechnet Bergbahnen Graubünden in der Gastronomie mit einem Umsatzrückgang von mindestens 60 Prozent. Es sei davon auszugehen, dass die meisten Bergbahnen für diese Sparte Härtefallhilfen beantragen würden, hiess es. (sda)