Die SBB informierten am Mittwoch in St. Gallen über die Neuerungen. Die neue S-Bahn umfasst 23 Linien. Auf dem Bahnhof St. Gallen verkehren ein Drittel mehr Züge, ein neues Perron wurde dafür gebaut. Am kommenden Montag wird die S-Bahn St. Gallen im Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard offiziell eingeweiht.

Ausgebaut wird auch das Busangebot. Die S-Bahn St. Gallen kostet 200 Millionen Franken. Beteiligt sind die SBB, die Südostbahn (SOB), Thurbo, die Appenzeller Bahnen und diverse Busunternehmungen. Die Verantwortlichen erwarten deutlich höhere Fahrgastfrequenzen.

Die Fahrzeit des Rheintal Express (REX) von St. Gallen nach Chur wird 12 Minuten kürzer. Die Züge können auf der ausgebauten Strecke schneller – bis 160 km/h – fahren, und drei Halte wurden gestrichen. Bereits seit Sommer 2013 setzt die SBB auf der Rheintallinie neue, unbegleitete Doppelstockzüge ein.

Keine Verpflegung im REX
Die neuen REX-Züge kämen bei den Reisenden gut an, sagte Werner Schurter, Regionalkoordinator Ost der SBB. Auf ein Verpflegungsangebot in den Zügen, wie es die SBB in Aussicht gestellt hatte, wird laut Schurter jetzt aber verzichtet – aus Kostengründen.

Neue Regio-Express-Verbindungen mit Doppelstockzügen gibt es auch zwischen Zürich und Chur, mit zusätzlichen Halten in Siebnen-Wangen (SZ) und Walenstadt (SG). In der Westschweiz verbessert die SBB das Angebot auf den Linien Biel-Sonceboz-Moutier und nach La Chaux-de-Fonds.

Zürich-München per Bus für 25 Franken
Weil sich die Elektrifizierung der Strecke Lindau-München in Deutschland verzögert, bieten SBB und Deutsche Bahn (DB) gemeinsam vorübergehend Direktbusse von Zürich nach München an. Eine einfache Fahrt Zürich-München ohne Zwischenhalt soll ab 25 Franken kosten, wie es an der Medienkonferenz in St.Gallen hiess.

Auf Mitte 2014 will die SBB den Nord-Süd-Verkehr stabilisieren und besser in den Bahnknoten Mailand einbinden. Die Fahrzeit Zürich-Mailand dauert dann 20 Minuten länger, was laut SBB aber durch bessere Anschlüsse in Mailand kompensiert wird.

Berge verschwinden
Eine Neuerung gibt es am 15. Dezember auch bei den Billetten: Die SBB ziehen das bisherige Papier mit Bergmuster und silbernen Loks, Schiffen und Postautos aus dem Verkehr. Neu werden die Billette auf einem international kompatiblen Papier mit Dreiecksmuster gedruckt.

Laut Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr der SBB, ist den Bahnkundinnen und -kunden die Pünktlichkeit der Züge am wichtigsten, wie Umfragen zeigten. Fast ebenso viel Gewicht habe bei den Kunden die Attraktivität des Fahrplanangebots. (av/sda)