Die Hitze kann auch Sportbegeisterten zusetzen. Manche zieht es darum zum Skifahren in luftige Höhen. Sowohl in Saas-Fee (VS) als auch in Zermatt (VS) liegt auf über 3500 Metern immer noch genügend Schnee, wie bei den Tourismusverantwortlichen der beiden Sommer-Skidestinationen zu erfahren war. Die Pistensituation ist laut Yolanda Bond von Saastal Tourismus ähnlich wie im Frühling in tieferen Skigebieten. «Am Morgen sind die Pisten kompakt und hart, bis zum Mittag werden sie sulzig.» Deshalb schliessen die Skigebiete jeweils um die Mittagszeit.

An einzelnen Tagen konnte der Skibetrieb diesen Sommer zwar nicht aufgenommen werden, weil die Pisten nicht gefroren waren, so Bond weiter. Aber im Schnitt suchten täglich rund 590 Skifahrerinnen und Skifahrer das sommerliche Schneevergnügen. Im Sommer-Skigebiet von Zermatt waren im Juli durchschnittlich 320 Gäste pro Tag anzutreffen, wie Simona Altwegg von Zermatt Tourismus mitteilte.

Wandern bei 22 Grad
Dazu gesellten sich Wanderer, Bikerinnen und Ausflugsgäste, denen möglicherweise eine Abkühlung in höheren Gefilden willkommen ist. In höheren Lagen im Saastal ist es laut Bond meist rund 22 Grad warm. Die dortigen Bergbahnen transportierten vergangene Woche täglich etwa 2300 Fussgänger. Die Zermatt-Bergbahnen beförderten auf ihren Anlagen im Juli rund 6000 Gäste pro Tag, die nicht ins Skigebiet gingen. Dies entspricht in der laufenden Sommersaison einem Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

«Ein Rekordsommer ist somit auf Kurs», so Altwegg. Viele Gäste meldet auch die Destination Glacier 3000 in Les Diablerets (VD), die bis 2003 auch Sommer-Skifahren anbot. Nun habe man sich auf andere Attraktionen der Gletscherwelt verlegt, etwa auf eine Rodelbahn oder eine Hängebrücke, die zwei Gipfel miteinander verbindet, sagte CEO Bernhard Tschannen.

Ski-Team aus Kuba auf dem Gletscher
Für die Destination Zermatt ist das Sommer-Skifahren mit 14 Kilometern offenen Pisten hingegen ein wichtiges Standbein. Ausgelastet werden die Pisten vor allem auch durch Ski-Teams aus aller Welt, die ihre Trainings für die Wintersaison in den Walliser Bergen absolvieren.

Aktuell trainiert neben dem Weltcupteam der Schweizer Herren auch gerade ein Ski-Nationalteam aus Kuba auf dem Gletscher. In Saas-Fee trainieren momentan unter anderem Mannschaften aus der Schweiz, Deutschland, Slowenien, Österreich, Schweden und Japan. Die Pisten sind laut Bond den ganzen Sommer bis in den Herbst gebucht. (sda/og)