Die Initianten haben am Donnerstag in Luzern eine entsprechende Machbarkeitsstudie vorgelegt. Geplant sind im Gebiet Ibach nahe der Kehrichtverbrennungsanlage zwei Parkhäuser für 3500 Autos und 80 Reisebusse. Von dort soll unterirdisch eine zweispurige Metro zum rund zwei Kilometer entfernten Schwanenplatz verkehren. Unter dem Luzerner Kantonsspital sind eine Zwischenstation und ein Notausgang vorgesehen.

Die Fahrt im acht Meter breiten und sechs Meter hohen Tunnel soll drei Minuten dauern. Den Initianten schweben tagsüber ein 5-Minuten-Takt und ein 24-Stunden-Betrieb vor.

In der Machbarkeitsstudie werden die Kosten auf 400 Millionen Franken geschätzt. Das Geld sollen private Aktionäre aufbringen. Der Betrieb der Metro soll mit Parkgebühren, Metro-Tickets und Werbeeinnahmen finanziert werden. Die Gebühren sollen auch konkurrenzfähig zu den bestehenden Parkhäusern in der Stadt sein.

Die Initianten rechnen mit einem Jahresumsatz von rund 34 Millionen Franken. Ab dem sechsten Betriebsjahr sollen positive Geldflüsse von 20 Millionen Franken resultieren.

Stadtzentrum entlasten
Hauptinitianten der Metro Luzern sind der Immobilienverwalter Franz Zihlmann (Ruswil), Bauplaner Marcel Sigrist (Luzern) und der auf Parkhäuser spezialisierte Bauleiter Marcel von Arx (Luzern). Sie wollen mit dem Projekt den Schwanen- und den Löwenplatz von Reisebussen befreien, mehr Sicherheit im Stadtverkehr bringen und das Zentrum vom Individualverkehr entlasten. Gleichzeitig könnte der Parkplatzmangel am Kantonsspital in Luzern behoben werden, sagte Promotor Franz Zihlmann vor den Medien.

Gemäss eigenen Aussagen führten die Projektverantwortlichen bereits Gespräche mit dem Bundesamt für Strassen (Astra), den Uhrengeschäften Bucherer und Gübelin beim Schwanenplatz, dem Kantonsspital sowie Behördenvertretern von Kanton und Stadt. Die Reaktionen sind gemäss Initianten positiv ausgefallen.

Stadtrat sieht Fragezeichen
Der Luzerner Stadtrat Adrian Borgula äusserte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda grundsätzlich «offen für innovative Ideen», die helfen würden, die Verkehrsprobleme in der Stadt zu lösen. Seiner Ansicht nach aber stehen noch «einige grosse Fragezeichen» hinter diesem Projekt.

So müsste beispielsweise garantiert werden, dass das Vorhaben wirklich keinen Mehrverkehr in der Innenstadt aber auch in der Agglomeration generiere. Zudem fragt er sich, ob ein solch grosses Projekt ohne Beiträge der öffentlichen Hand wirklich wirtschaftlich sei. «Die Stadt hat momentan kein Geld für ein solches Projekt beiseite», sagte Borgula.

Trotzdem aber lobte der Direktor des Stadtluzerner Verkehrsdepartements das Engagement der Initianten und motivierte sie, das ambitionierte Projekt weiterzuverfolgen. Der Kanton teilte auf Anfrage mit, dass er das Vorhaben im Sinn einer Projektpräsentation zur Kenntnis genommen habe.

Start noch in diesem Jahr?
Realisiert werden soll das Projekt in den nächsten vier bis fünf Jahren. Nötig sind neben Landerwerben und Baurechten auch Zonennutzungsänderungen im Bereich der Parkhäuser. Für die Metro sind Unterbaurechte von Privaten und der Stadt nötig. Die Initianten wollen noch im 2013 mit den Vorprojektarbeiten beginnen.

Als nächstes müsse ein Konsens zwischen den Vertretern der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft und des Tourismus herbeigeführt werden, bevor ein Vorprojekt ausgearbeitet werde, sagte Initiant Marcel Sigrist.(npa/sda)