(Medienmitteilung) Am Work-Café-Event, ein Netzwerkanlass des Verbands Schweizer Tourismusmanagerinnen und -manager, vom 13. Juni in Zürich-Altstetten stand das Thema nachhaltige Mobilität im Mittelpunkt. Expertinnen und Experten diskutierten die Frage «Ohne nachhaltige Mobilität kein nachhaltiger Tourismus?».

Das gemeinsame Ziel zeichnet sich eindeutig ab: Öffentliche Verkehrsmittel sollen sich als Mobilitätsanbieter etablieren und gegen die «Auto 4.0»-Digitalexperience bestehen können. 

Die nachhaltige Veränderung des Tourismussektors erfordere jedoch mehr als nur eine Änderung des Verkehrs. Laut Myriam Schlatter, COO der Laudinella Group und Vorstandsmitglied von HotellerieSuisse, verursachen An- und Abreise 97 Prozent der CO₂-Emissionen einer Hotelübernachtung. Daher müssten Hotels und andere touristische Einrichtungen ihre Methoden überdenken und sich stärker auf individuell Reisende konzentrieren, um so die Nachhaltigkeit zu verbessern.

Der Gepäckservice
Flavia Wiedenmann und Adi Houriet von der SBB machten konkrete Vorschläge, wie Reisende dazu ermutigt werden können, den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Sie betonten die Notwendigkeit einer nahtlosen und einfachen Nutzung der «ersten und letzten Meile» sowie der lokalen Mobilität. Durch die Verbesserung von Mobilitätsdienstleistungen, wie zum Beispiel dem Gepäckservice der SBB, könne dies erreicht werden. Dazu benötige es aber auch die Bereitstellung effektiver Finanzierungslösungen wie kommunaler und kantonaler Subventionen.

Lösungen in der Integration des Gepäcktransports lägen in den Buchungsprozessen mit digitalen «One-Step»-Buchungssystemen und der Steigerung der Kapazität regionaler ÖV-Anbieter, so Claudio Daguati, Vorstandsmitglied von Discover.swiss, und Hans Peter Küng, Bereichsleiter Vertrieb SBB.

Die Gästekarte
Ein weiterer Ansatz für mehr nachhaltige Mobilität im Tourismus ist die Gästekarte. Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen-Bodensee Tourismus, und Tiziano Pelli, Geschäftsführer Verband Schweizer Tourismusmanagerinnen und -manager, waren sich einig: Gästekarten, die ÖV-Vorteile bieten, sollten nicht kostenlos sein, da sie kostspielige Dienstleistungen beinhalten. Stattdessen sollten die Gästekarten als Werkzeug genutzt werden, um Verkehrsprobleme zu reduzieren und die Position des Reiseziels zu stärken.

Die Herausforderungen
Gemeinsame Strategien und gegenseitiges Verständnis zwischen ÖV und Tourismus sind die Voraussetzungen für effektive Lösungsansätze. Urs Eberhard, Projektleiter bei Alliance Swiss Pass, stellte die Idee einer landesweiten Mobilitätslösung für Übernachtungsgäste vor. [RELATED]