(Keystone-SDA) An der Konferenz zur 50-Jahr-Feier der Unesco-Welterbekonvention haben sich Fachleute im griechischen Delphi mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt. Dieser wird als Bedrohung Nummer eins für Naturerbestätten wie Korallenriffe und Gletscher angesehen. Seit der Gründung der Institution Unesco-Welterbe sind 194 Staaten beigetreten. In 167 Ländern weltweit gibt es mittlerweile 1154 Stätten, davon 13 in der Schweiz.

Bei einem Grossteil handelt es sich um Kulturdenkmäler wie etwa das antike Heiligtum von Delphi, die ägyptischen Pyramiden von Gizeh und die Chinesische Mauer – in der Schweiz sind unter anderen die Altstadt von Bern und die Burgen sowie Festungs- und Stadtmauern von Bellinzona dabei.


Altstadt von Bern (1983*)

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Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe behauptete, er habe nie eine schönere Stadt als Bern gesehen. Die Bundeshauptstadt ist ein bemerkenswertes Barock-Ensemble in einer Aare-Schleife, das seine mittelalterliche Struktur und seinen architektonischen Reichtum bewahrt und sich gleichzeitig an die Anforderungen einer modernen und lebendigen Stadt angepasst hat, wie es auf der Website der Unesco heisst. 


Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair (1983*)

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Das von Karl dem Grossen um 800 in einem Tal in Graubünden gestiftete Kloster ist authentisch mittelalterlich geblieben. Die Kirche ist eines der wenigen Bauwerke aus der Karolingerzeit, die fast unversehrt erhalten geblieben sind.


Stiftsbezirk (Kloster) in St. Gallen (1983*)

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Die Fürstabtei, die 719 über dem Grab des irischen Mönchs Gallus errichtet wurde, der hier seine Einsiedelei eingerichtet hatte, war jahrhundertelang ein kulturelles Zentrum. Die Stiftsbibliothek enthält bedeutende Überreste der abendländischen Kulturgeschichte seit der Spätantike.


Drei Burgen sowie Festungs- und Stadtmauern von Bellinzona (2000*)

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Diese spätmittelalterliche Verteidigungsstruktur ist die bemerkenswerteste in den Alpen.


Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch (2001, 2007*)

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Das Gebiet umfasst den beeindruckenden Aletschgletscher, den längsten Gletscher Eurasiens, sowie die drei mythischen Gipfel Eiger, Mönch und Jungfrau und ist laut Unesco eine der spektakulärsten Hochgebirgslandschaften der Welt.


Monte San Giorgio (2003, 2010*)

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Der pyramidenförmige Berg erhebt sich zwischen zwei Armen des Luganersees im Süden des Kantons Tessin. Vor 239 bis 244 Millionen Jahren befand sich hier eine Lagune mit subtropischem Klima. Die seit über 150 Jahren durchgeführten Forschungen haben Fossilien von Meeresreptilien, Fischen, Wirbellosen und verschiedenen Pflanzenarten ans Licht gebracht.


Lavaux, Weinberg-Terrassen (2007*)

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Bereits im 11. Jahrhundert bauten hier Mönche auf schmalen, von Steinmauern gestützten Terrassen Wein an.


Schweizer Tektonikarena Sardona (2008*)

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An einer über fast 40 Kilometer sichtbaren Linie kann man erkennen, dass infolge der Kontinentalkollision älteres Gestein (250 bis 300 Millionen Jahre alt) aufgestiegen ist und sich über jüngeres Gestein (35 bis 50 Millionen Jahre alt) geschoben hat - das ist die «Glarner Hauptüberschiebung».


Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina (2008*)

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Auf einer spektakulären 128 Kilometer langen Strecke durch die Alpen zwischen Thusis, Graubünden, und Tirano in Italien gibt es 55 Tunnel und überdachte Galerien sowie 196 Viadukte und Brücken.


La Chaux-de-Fonds/Le Locle, Stadtlandschaft Uhrenindustrie (2009*)

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Die Erhaltung der Integrität und Authentizität des alten Stadtgefüges sowie die Kontinuität in der Tradition und Innovation ihrer Industrie sind laut Unesco bemerkenswert.


Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (2011*)

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Hierbei handelt es sich um Überreste prähistorischer Siedlungen, die um die Seen und Sümpfe des Alpenbogens verteilt sind.


Das architektonische Werk von Le Corbusier (2016*)

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Die Villa Le Lac in Corseaux im Kanton Waadt und das Gebäude Clarté in Genf. Das Werk des Neuenburger Architekten ist laut Unesco
ein aussergewöhnlicher Beitrag zur Bewegung der Moderne.


Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas

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Zwei alte Buchenwälder in den Valli di Lodano, Busai und Soladino im Tessin sowie der Bettlachstock im Kanton Solothurn wurden erst 2021* in die Liste des Unesco-Weltnaturerbes aufgenommen. Sie reihen sich ein in andere primäre und alte Buchenwälder Europas mit über 170 Jahre alten Bäumen, die ein transnationales Welterbegut in 18 Ländern bilden.


Bestimmte Kultur- und Naturgüter sind von aussergewöhnlichem universellem Wert und müssen aufgrund ihrer Bedeutung für die gesamte Menschheit unter Schutz gestellt werden. Diese Güter werden auf die Welterbeliste der Unesco aufgenommen.

Die Liste beruht auf dem Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. Mit dessen Verabschiedung 1972 hat sich die Unesco den Auftrag gegeben, die Kultur- und Naturgüter von aussergewöhnlichem universellem Wert für die kommenden Generationen zu erhalten. Mehr als 1100 Stätten gelten heute als Welterbe. Das Übereinkommen wurde von nahezu der gesamten Völkergemeinschaft ratifiziert. Die Schweiz war 1975 einer der ersten Unterzeichnerstaaten.

Weitere Informationen

* Jahr der Aufnahme auf die Liste des Unesco-Weltnaturerbes