Nebst den ersten beiden neu gebauten Hotels sollen am 28. August 2017 die Residenzsuiten und zehn von zwölf Restaurants ihren Betrieb starten. Auch die Event- und Tennishallen sowie die Personalhäuser, Museen, das Kino, die Plätze und Aussichtsterrassen sollen dann geöffnet werden, gab die Betreibergesellschaft bekannt.Die Buchungsanfragen für Anlässe und Konferenzen mit Hotelübernachtungen sowie das Interesse an den Residence Suiten sei bereits gross, heisst es in einer Medienmitteilung des Luxusresorts.

Mit der Eröffnung Ende August gehe nach neun Jahren Planungs- und Bauzeit der Grossteil der Anlage in Betrieb, wie Bruno Schöpfer, der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Katara Hospitality Switzerland, sagte. Bereits offen sind das Hotel «Taverna 1879», das «Blockhaus», der «Spycher»,  der Golfplatz, der Hammetschwand-Lift und der Felsenweg. Im Waldhotel wird indes noch gebaut. Es soll ab Oktober 2017 die ersten Gäste empfangen. Dann soll auch die Spa-Anlage aufgehen, sagte Bruno Schöpfer.

Nicht von der Katar-Krise betroffen
Die Katar-Krise hat darauf laut den Verantwortlichen des Resorts, das dem katarischen Staatsfonds gehört, keinen Einfluss. «Die Situation Katars hat überhaupt keine Auswirkungen auf die Entwicklung im Resort», sagte Bruno Schöpfer, der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Katara Hospitality Switzerland, am Rande einer Medienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. «Wir sind finanziert. Wir sehen keinen Einfluss».

Alleine in das Resort auf dem Bürgenstock wurden 550 Millionen Franken investiert. Insgesamt beliefen sich die Investitionen von Katara Hospitality in der Schweiz auf bisher auf 1 Milliarde Franken. Das sei beachtlich, sagte Schöpfer.Neben dem Bürgenstock gehören den Investoren aus Katar die Luxushotels Schweizerhof in Bern und das Royal Savoy in Lausanne.Auf die Frage, ob noch weitere Schweizer Luxushotels auf der Einkaufsliste stünden, sagte Schöpfer: «Sag niemals nie!»

Neue Krise am Golf
Anfang Monat war die Lage am Persischen Golf eskaliert.Saudi-Arabien und andere arabische Staaten hatten ihre Beziehungen zu Katar gekappt und die Flugverbindungen ausgesetzt. Sie werfen dem Golfstaat vor, Terroristen und den Erzfeind Iran zu unterstützen, was die Regierung in Doha zurückweist.Die Krise könnte auch das Bürgenstock Resort betreffen: Denn gemäss den ursprünglichen Plänen sollte ein Teil der Hotelgäste aus den Golf-Staaten kommen.Deren Bedeutung sei aber nicht gross, sagteSchöpfer: «Der arabische Markt ist eh nur beschränkt auf die Monate Juli und August».

Wichtiger seien bei den ausländischen Gästen Deutsche, Nordamerikaner, Chinesen, Inder oder Japaner. Und bei den zuletzt stark zurückgegangenen Buchungen von Franzosen und Briten in der Schweiz könne es nur noch aufwärts gehen. Schöpfer rechnet gemäss früheren Angaben mit 40 bis 50 Prozent der Buchungen aus dem Ausland.Die wichtigste Gästegruppe sollen indes die Schweizer sein mit einem Anteil von 50 bis 60 Prozent. Neben Hotelgästen will Schöpfer auch Tagesausflügler aus der Region und anderen Teilen der Schweiz sowie Konferenzteilnehmer anziehen.

Anreise vorwiegend per Schiff, Bahn und Bus
Ebenfalls am 28. August werden die öffentlichen Verkehrsverbindungen ihren Betrieb aufnehmen. Das Shuttle-Schiff von Luzern nach Kehrsiten-Bürgenstock und die nach historischem Vorbild komplett neu gebaute Bürgenstock-Bahn von der Schiffsstation bis direkt hoch ins Resort stellen die Anbindung mit Schiff und Bahn sicher.

Wer lieber über die Strasse anreist, kann ab Stansstad mit dem Bus zum Resort fahren. Innerhalb des Resorts befinden sich vier verschiedene Haltestellen. Die Kantonsstrasse wurde in den letzten Monaten ausgebaut und verbreitert; trotzdem sind für Automobilisten die Parkmöglichkeiten auf dem Bürgenstock begrenzt. Die Anlage bietet insgesamt 700 Aussen- und Innenparkplätze. Das weitläufige Areal im Resort ist jedoch autofrei.

Bis zu 800 Angestellte
Momentan läuft der Anstellungsprozess im Resort auf Hochtouren. Mittlerweile seien bereits über 200 Mitarbeitende unter Vertrag, heisst es in der Medienmitteilung. Bis zur Eröffnung im August benötigt das Bürgenstock Resort rund 400 Mitarbeitende. Laut Mitteilung sind die Personalverantwortlichen zuversichtlich, dass dieses Ziel erreicht wird. Nach der Eröffnung soll der Personalbestand kontinuierlich erweitert werden. Spätestens im Vollbetrieb im Jahr 2020 soll das Bürgenstock Resort dann rund 800 Angestellte beschäftigen.

Innert drei Jahren wolle man die Betriebsgewinnschwelle vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) erreichen, sagte Schöpfer der sda. Ziel seien 100 Millionen Franken Umsatz in drei bis vier Jahren. Die Tourismusanlage auf dem Bürgenstock umfasst 30 Gebäude und Sportanlagen. Dazu gehören vier Hotels mit 383 Zimmern und 68 Residenzsuiten sowie ein Dutzend Restaurant und Bars. Hinzu kommen ein Medizinal- und Wellnesskomplex, ein Konferenzzentrum sowie eine Shoppingzeile. Das grosse Eröffnungsfest («Grand Opening») soll im Frühling 2018 stattfinden. (sda/og)