Die Hotelbranche befindet sich seit Jahren in einem dynamischen Wandel: Gästebedürfnisse verändern sich, ökologische Anforderungen steigen, und gleichzeitig bleiben Design und Funktionalität zentrale Erfolgsfaktoren. Gerade die Einrichtung von Hotels spielt in dieser Transformation eine Schlüsselrolle – nicht nur als Ausdruck der Markenidentität, sondern auch als Hebel für ökologische und soziale Verantwortung.

Nachhaltigkeit jenseits von Greenwashing
Während der Begriff «nachhaltig» vielerorts inflationär verwendet wird, zeigt sich im Bereich der Innenraumgestaltung, wie differenziert nachhaltige Strategien tatsächlich gedacht werden müssen. Es reicht nicht aus, auf «grüne» Materialien zu setzen. Vielmehr sind ganzheitliche Konzepte gefragt: Welche Lebensdauer haben Möbel und Bodenbeläge? Wie lassen sich Module flexibel austauschen oder wiederverwenden? Welche ökologischen und sozialen Bedingungen herrschen entlang der Lieferkette?

Ein zukunftsfähiges Einrichtungskonzept beginnt bei der Auswahl langlebiger Materialien und berücksichtigt ganzheitliche Produktionskreisläufe. Auch das Design selbst kann dabei helfen, Nachhaltigkeit erlebbar zu machen – etwa durch sichtbare Naturmaterialien und zeitlose Formen.

Design mit Funktion: Räume für hybride Bedürfnisse
Neben der ökologischen Komponente verändern sich auch die Anforderungen an die Funktionalität. Gäste arbeiten heute oft flexibel von unterwegs, erwarten aber gleichzeitig eine wohnliche Atmosphäre. Das wirkt sich auf die Gestaltung von Zimmern und öffentlichen Bereichen aus. Multifunktionale Möbel, modulare Raumnutzung und flexible Lichtkonzepte sind zentrale Elemente, die sowohl den Ansprüchen von Geschäftsreisenden als auch Urlaubsgästen gerecht werden.

Zudem steigt die Bedeutung der Aufenthaltsqualität auch in Bereichen, die früher rein zweckorientiert waren – etwa in Fluren, Empfangsbereichen oder Konferenzzonen. Einrichtungskonzepte, die sich flexibel an unterschiedliche Nutzungsszenarien anpassen lassen, ermöglichen eine effizientere Raumplanung bei gleichbleibender Aufenthaltsqualität.

Materialwahl als strategische Entscheidung
Ein weiterer Aspekt ist die sensorische Qualität der Einrichtung. Materialien beeinflussen nicht nur die Optik, sondern auch die Akustik, das Raumklima und die Haptik. In der Praxis bedeutet das: Holzoberflächen können Räume wärmer erscheinen lassen, textile Elemente verbessern die Akustik, während mineralische Materialien wie Stein oder Beton Robustheit signalisieren.

Alle Überlegungen sollten darauf abzielen, das ursprüngliche Hotel- und Raumkonzept nicht zu überlagern, sondern sich nahtlos in dessen Gestaltung einzufügen. Eine ausgewogene Materialkomposition trägt dazu bei, das Markenerlebnis des Hotels subtil, aber wirkungsvoll zu transportieren – und gleichzeitig die Betriebskosten über die Lebensdauer zu senken.

Einrichtungsstrategien in der Hotellerie sind längst nicht mehr nur eine Frage des Geschmacks. Sie berühren ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte und sind eng mit den strategischen Zielsetzungen eines Hauses verbunden. Wer heute plant, sollte nicht nur in Design, sondern auch in Zyklen denken – vom Ursprung der Materialien über deren Einsatz bis hin zur Wiederverwertung. Die Herausforderung besteht darin, Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen – und dabei offen zu bleiben für neue Materialien, Konzepte und Bedürfnisse.

Dieser Fachartikel ist in Zusammenarbeit mit Baur Wohnfaszination entstanden.

Spezialist für anspruchsvolle Hotel- und Gastronomieprojekte
Baur bietet massgeschneiderte Konzepte in den Bereichen Raumgestaltung, Fertigung, Innenausbau und Einrichtungen. Das Unternehmen realisiert Projekte für die Hotellerie und Gastronomie mit einem hohen Anspruch an Funktionalität und Design.

Die Gestaltungslösungen sind individuell auf die jeweilige Unternehmensmarke abgestimmt und schaffen einen stimmigen Gesamtauftritt mit Wiedererkennungswert. Die Verbundenheit zur Natur, zur Region und zu den Menschen bildet dabei die Grundlage allen Handelns und ist Quelle der Inspiration. Aus dieser Leidenschaft entstehen Wohlfühlwelten mit Persönlichkeit.

Joachim Kaiser, Vertriebsleiter Schweiz Baur Wohnfaszination GmbH