Grindelwald stoppt ein geplantes Grosshotel mit 200 bis 250 Zimmern. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, hat die Baulink AG ihre Überbauungsordnung zurückgezogen, nachdem der Gemeinderat signalisiert hatte, dass das Projekt politisch chancenlos wäre.
Gemeindepräsident Beat Bucher sagt klar: «Wir wollen kein zusätzliches Hotel, die Kapazitätsgrenze ist erreicht.»
Abfall, Verkehr, Wasserversorgung und Abwasser
Auch «SRF» schildert die Belastung ausführlich. Abfall, Verkehr, Wasserversorgung und Abwasser stossen an Grenzen. Aus der Stimmung der Bevölkerung sei deutlicher geworden, dass die Gemeinde den touristischen Zustrom bremsen müsse, so der Gemeindepräsident.
Während ein neues Grosshotel nicht mehr gewünscht ist, bleibt ein anderes Projekt prioritär: das ehemalige Hotel Regina. Dort plant die Fortimo AG drei Hotelkonzepte mit insgesamt rund 700 Betten.
Bucher betont, man sei «sehr an einer Realisierung interessiert». Und begründet die Aufwertung des Dorfkerns, wenn die Bausubstanz erneuert und das Ortsbild gestärkt werde.
In der Regel: Durch Tagestourismus regulieren
Tourismusexperte Jürg Stettler ordnet die Situation ein. «Die Hotspots geraten immer mehr unter Druck», sagt er. Ungewöhnlich sei jedoch, dass Grindelwald über die Limitierung von Hotelbetten reguliert: «Normalerweise wird versucht, bei den Tagesgästen lenkend einzugreifen.»
Der SRF Radiobeitrag zeigt den Grund für die Priorisierung des Regina: Das bestehende, leerstehende Hotel im Dorfkern soll nicht verlottern. Das neue Grossprojekt wertet die vorhandene Struktur auf. Neue Projekte ausserhalb des Zentrums würden jedoch zusätzliche Belastung erzeugen.
Kurzfazit: Grindelwald hält am Regina Projekt fest. Gleichzeitig markiert die Absage an das neue Grosshotel eine klare strategische Neuausrichtung: weniger Wachstum, mehr Qualität.
[RELATED]

