Nach rund 24 Jahren als Gastgeber im Hotel Edelweiss in Engelberg muss das Hotelierspaar Susanne und Peter Kuhn den Betrieb im kommenden Frühling einstellen. Vor drei Jahren haben die beiden die Aktien ihrer Hotel Edelweiss AG der BGS Holding verkauft. Die in Beckenried ansässige Investorin und Entwicklerin im Immobilienmarkt liess über die F&R Asset Management AG mehrere Gutachten erstellen, wie das beschauliche aber inzwischen renovationsbedürftige Jugendstilgebäude weiter genutzt werden kann.
Dabei stellte sich heraus, dass die Investitionen für eine Weiterführung des Hotelbetriebes zu hoch gewesen wären, weshalb das 1906 erbaute Haus in Wohnungen umgenutzt werden soll. Seit vergangenen Donnerstag und noch bis Ende Woche liegt nun ein entsprechendes Baugesuch bei der Gemeinde auf.
Andreas Grebhan, Partner und VR-Mitglied der F&R Asset Management AG, bestätigt gegenüber htr.ch einen Artikel aus der Nidwaldnerzeitung, wonach aus den 43 Hotelzimmern dreizehn 4½- und 5½-Zimmerwohnungen im gehobenen Preissegment entstehen sollen. Es handele sich dabei um Erst- wie auch Zweitwohnungen. Läuft alles nach Plan, könne im Frühsommer mit dem Umbau und den Renovationsarbeiten begonnen werden. Die neuen Wohnungen sollen im Sommer/Herbst 2019 fertiggestellt sein.
Bis Ende April werden Susanne und Peter Kuhn zusammen mit ihren 20 Mitarbeitenden, davon fünf Lernende, den Betrieb des 3-Sterne-Hauses weiterführen. Danach ist Schluss. Für die Mitarbeitenden sei ein Sozialplan erstellt worden, wie Peter Kuhn der htr.ch sagt. Er selber, vormaliger Direktor im Hotel Schatzalp und Vizedirektor im Hotel Steigenberger Davos, werde künftig als Berater tätig sein. Der 64-Jährige war Vizepräsident der Zentralschweizer Hotels und ist weiterhin Delegierter des Regionalverbands von hotelleriesuisse.
Kuhn bedauert die Schliessung des Hauses, bestätigt gegenüber htr.ch jedoch, dass die geforderten Auflagen für einen Betriebserhalt zu teuer geworden wären. Die grösse seines Hotels hätten mit 80 Betten die kritische Grösse erreicht, um rentabel zu sein. Zudem steht das 3-Sterne-Haus in Engelberg am Hang und der Anfahrtsweg, etwa für Lieferanten, ist erschwerlich, weshalb auch Investitionen für einen besseren Zugang nötig gewesen wären. (htr/npa)