An die 300 Betriebe wurden im Rahmen des Coaching-Programms vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco und HotellerieSuisse begleitet – mit messbarem Mehrwert für die Branche. Entstanden 2021 als Antwort auf die Herausforderungen der Coronapandemie, fand die Initiative nun mit einem Rückblick im Strandhotel Seeblick in Faulensee ihren Abschluss.
Ein Modell mit Potenzial
Das Coaching-Programm wurde 2021 als Antwort auf die herausfordernde Lage in der Beherbergungsbranche von HotellerieSuisse initiiert. Mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) hat der Bund insgesamt 1,84 Millionen Franken in das Programm eingebracht.
Infolge des Programms erhielten Beherbergungsbetriebe praxisnah neue Impulse, die mitunter in einzelnen Häusern gar zu Neuausrichtungen geführt haben. Laut Martin Saladin, Leiter der Direktion für Standortförderung im Seco, ein «Beitrag um Existenzen zu sichern und die Innovationskraft des Schweizer Tourismus insgesamt zu stärken».
Nach der getätigten Anschubfinanzierung und trotz des einschlägigen Erfolgs, könne er aber, mit Blick auf die Bundesfinanzen, der Branche kein «Geschenk» machen, so Saladin und verwies gleichzeitig auf die Neue Regionalpolitik (NRP), welche in Zusammenarbeit mit den Kantonen Projekte ermöglicht, die sonst vielleicht nicht umgesetzt werden könnten.
Kurzum: Das Coaching-Programm von HotellerieSuisse wird in dieser Form nicht mehr weitergeführt. Barbara Friedrich, Leiterin Mitglieder und Angebote bei HotellerieSuisse und Mitglied der Geschäftsleitung: «Ohne Drittmittel hat der Verband schlichtweg nicht die finanziellen Möglichkeiten, um ein so grosses Projekt zu stemmen». Dennoch sehe HotellerieSuisse die Chance, verschiedene Akteure zusammenzubringen, damit die Beherbergungsbetriebe eine erste Anlaufstelle haben, wenn sie Unterstützung benötigen.
Impuls aus und für die Branche
Als Vertreter der teilnehmenden Betriebe schilderten Ron Pêtre vom Hotel Sonnenberg in Kriens und Peter Vollmer vom Hotel Regina in Mürren ihre Erfahrungen. Beide betonten, wie zentral der externe Blick der Coaches war, um sich zukunftsgerichtet aufzustellen.
«Ganz ehrlich, ich war anfangs skeptisch. Es ist jeweils eine Herausforderung jemanden zu finden, der uns zuhört und unsere Anliegen und Herausforderungen versteht. Ganz anders während des Coachings. Wir haben ein Resultat erhalten, mit dem wir heute weiterarbeiten», so Pêtre.
Martina Anderberg, eine der beteiligten Coaches, unterstrich im Erfahrungsaustausch: «Das Thema der Positionierung kommt in Betrieben immer wieder auf. Ich habe gemerkt, dass viele Betriebe im Alltag den wirklich kritischen Fragen nicht immer stellen können. Den Mut zu fassen, etwas über Bord zu werfen, kommt oft von aussen».
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