2014 jährt sich das «Wunder von Bern» zum 60. Mal. Der Weltmeistertitel der Mannschaft von SeppHerberger gegen den klaren Favoriten Ungarn im Jahr 1954 in Bern ging in die Fussballgeschichteein. Der Sieg holte Deutschland aus seiner gesellschaftlichen Isolation und verbreitete – knapp 10Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges – das Gefühl: «Wir sind wieder wer!».
Zum Jubiläum haben Interlaken Tourismus, das Strandhotel Belvédère in Spiez, die Spiez Marketing AG,Bern Tourismus und die Jungfraubahnen die letzten lebenden Helden von damals zusammen mitihren Familien sowie den Familien von den verstorbenen Mannschaftskameraden zu einemErinnerungswochenende eingeladen.
Die Helden von damals…
Weltmeister Horst Eckel aus Deutschland traf in Spiez nicht nur auf die Familien seiner verstorbenen Teamkameraden, sondern auch auf seinen ehemaligen Gegner Jeno Buzánszky. Beide sind die letzten «lebenden Legenden» von 1954. Bei der herzlichen Umarmung des deutschen Aussenläufers und des ungarischen Verteidigers war vom Konkurrenzkampf früherer Tage aber nichts mehr zu spüren. Wie vor 60 Jahren logierten Spieler und Spielerfamilien im Strandhotel Belvédère, wo dieKüchenbrigade eine Neuauflage des Weltmeistermenüs vom 4. Juli 2014 auf die Teller zauberte.
In Zusammenarbeit mit dem «Museum der Weltmeisterschaft 1954» findet im «Belvédère» noch bis im September eine Jubiläumsausstellung mit Erinnerungsstücken zum Wunder von Bern statt. Bild- und Tondokumente, Originaltrikots, Erinnerungsstücke sowie die einzigartige Bildergalerie «Die neunzig legendären Minuten von Bern» warten auf begeisterte Fussballnostalgiker. Letztere lässt in 90 packenden Fotografien – eine pro Spielminute – den geschichtsträchtigen Final revuepassieren. Horst Eckel persönlich durschnitt im Rahmen der Jubiläumsfeier das schwarz-rot-goldene Band, das die Ausstellung offiziell eröffnete.
... an ehemaliger Wirkungsstätte
Zu den Highlights des Jubiläumswochenende gehörte ein Ausflug zum Jungfraujoch sowie die Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte der «Herberger-Elf».
In Bern empfing Stadtpräsident Alexander Tschäppät die Fussballgemeinde im Erlacherhof. Anschliessend besichtigten die Gäste das «Stade de Suisse», das Spielfeld und das Stadionmuseum. Die moderne Sportanlage ersetzt seit 2005 das alte Wankdorfstadion, das bis 2001 an selber Stelle stand und als Austragungsort des Endspiels von 1954 diente. Kultcharakter hat die Stadionuhr von einst, die – behutsam restauriert – heute auf dem Quartierplatz vor dem Stadion steht. Eckel und Buzánszky liessen es sich nicht nehmen, vor der Uhr zu posieren und sich – trotz ihres fortgeschrittenen Alters – auf dem Berner Rasen einen Fussball hin und her zu passen.
Event mit Ausstrahlung über die Landesgrenze
An die 70 Gäste – Spieler und deren Familienmitglieder – nahmen am Event teil. In erster Linie sollte das Jubiläumswochenende ihnen ermöglichen, die Erinnerungsorte des Wunders in Spiez und Bern einmal persönlich zu besuchen. Teil der Reisegruppe waren aber auch rund 30 Journalisten aus Deutschland, Ungarn und der Schweiz.
Von ihrer Berichterstattung erhoffen sich die Organisatoren erstklassige Werbung für die Ferienregion Interlaken und den Tourismus in Bern. «Das Wunder von Bern ist in Deutschland aktueller den je. Diesen Umstand nutzen wir für eine Charmeoffensive bei unserem nördlichen Nachbarn», so Stefan Otz, Direktor Interlaken Tourismus. Deutschland ist – neben den Schweiz – der grösste Europäische Quellmarkt für Feriengäste der Berner Oberländer Tourismusorganisation. (htr/npa)