Das war die Voraussetzung dafür, dass er das neue Amt antreten kann, denn seinen Vorsitzenden bestimmt der Alpar-Verwaltungsrat selbst. Der 44-jährige Brechbühl, der in Bern wohnt und bisher Vizepräsident war, folgt auf Fritz Grossniklaus.

Dieser gab nach neun Jahren als Präsident an der GV vom Donnerstag in Belp das Amt ab. Grossniklaus blickte in seiner letzten Rede als VR-Präsident auf ein erfolgreiches, aber turbulentes Jahr zurück, wie er sagte. Erreichte doch der Flughafen Bern-Belp im vergangenen Jahr mit 270'000 Personen einen neuen Passagierrekord, wie schon seit Anfang Jahr bekannt ist.

Anderseits forderte die wichtigste Fluggesellschaft in Bern-Belp, SkyWork, von der Alpar bessere Konditionen, meldete Ambitionen für eine Übernahme der Alpar AG an und sorgte damit für Unruhe auf dem Belpmoos. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe wurden schliesslich die Wogen geglättet und die Alpar AG behielt ihre Unabhängigkeit.

Von diesen Turbulenzen war am Donnerstag bei der Versammlung in einem Hangar des Belper Flughafens nichts zu spüren: Der Anlass verlief wie gewohnt ruhig. Grossniklaus sagte lediglich auf eine Bemerkung eines Aktionärs zu diesem Thema, es sei nichts zurückgeblieben ausser vielleicht einer Klärung der Rollen.

Gewinn gesteigert
Die 47-prozentige Passagierzunahme im Vergleich zum Jahr 2011 bescherte zwar der Alpar AG auch Mehrkosten und liess die Anzahl Angestellter innert eines Jahres von 98 auf 150 hochschnellen (neu 98 Vollzeitstellen). Dennoch konnte die Alpar AG ihren Unternehmensgewinn von rund 300'000 auf gut 385'000 Franken steigern.

Alpar-Direktor Mathias Häberli gab bekannt, dass sein Unternehmen ein Baugesuch für einen Lärmschutzbau auf dem Flughafengelände eingereicht hat. In diesem «Shelter» sollen künftig die Flugzeuge nach Wartungsarbeiten ihre Triebwerke testen können (sogenannter «Standlauf»). Damit reduziert sich der Lärm in der Umgebung.

Auch wird die Alpar demnächst beim Bundesamt für Zivilluftfahrt ein Gesuch um Bewilligung von satellitengestützten Anflügen einreichen. Mit diesen GPS- gestützten Anflügen werden sich laut Häberli die An- und Abflüge über die Stadt Bern halbieren.

Stadt Bern nicht mehr im Verwaltungsrat vertreten
Nicht mehr im Alpar-Verwaltungsrat vertreten sein wird ab sofort die Stadt Bern, immerhin eine der Besitzerinnen des Landes, auf dem sich der Flughafen erstreckt. Grossniklaus sagte dazu nach der GV auf Anfrage, der Alpar-Verwaltungsrat habe sich erstens verkleinern und zweitens die Anzahl der Mitglieder, die von Amtes wegen mitmachen, reduzieren wollen.

Der neue Alpar-VR zählt noch neun statt wie bisher 13 Mitglieder. Von Amtes wegen dabei sind noch ein Vertreter des Bundes und einer des Kantons Bern. Für die Alpar AG sei der Kanton bedeutender als die Stadt und ohnehin hätten sich Stadt und Kanton jeweils abgesprochen. Mit der Berner Stadtregierung will sich der Alpar-VR nun einfach auf institutioneller Ebene austauschen. (sda/dbo)